Nach dem schweren Unfall auf der Autobahn, nach dem der Unfallverursacher geflüchtet ist, sucht die Polizei weiter nach ihm.
(ir) Wie heute bereits berichtet, ereignete sich am heutigen Sonntagmorgen auf der A 9 bei Ingolstadt ein schwere Unfall, bei dem zwei Menschen schwer verletzt worden sind. Der unfallverursachende Fahrer eines Audi R8 flüchtete zu Fuß von der Unfallstelle. Sein Aufenthaltsort und seine Identität sind weiterhin unklar.
Wie sich aus ersten Erkenntnissen der unfallaufnehmenden Verkehrspolizeiinspektion Ingolstadt ergab, fuhr der bislang unbekannte Fahrer des Audi R 8 am heutigen Sonntagmorgen gegen 6:15 Uhr zunächst auf der linken Fahrspur der A 9 in Fahrtrichtung München. Zwischen den Anschlussstellen Ingolstadt Süd und Manching verlor der mit hoher Geschwindigkeit fahrende Audi-Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug und schleuderte nach rechts, wo er auf der rechten Fahrspur in das Heck eines auf der rechten Fahrspur deutlich langsamer fahrenden Peugeot prallte. Der R8 kam danach rechts von der Fahrbahn ab, überschlug sich im Bereich des dort stehenden Lärmschutzwalls und blieb etwa 100 Meter nach der Kollisionsstelle im Böschungsbereich liegen. Der Peugeot schleuderte durch den Aufprall über alle Fahrstreifen nach links und kam knapp 200 Meter nach der Kollisionsstelle auf der Fahrbahn zum Stehen.
Die beiden Fahrzeuginsassen des Peugeots, der 21-jährige Fahrzeuglenker aus dem Landkreis Pfaffenhofen sowie seine 20-jährige Beifahrerin aus dem Landkreis Regensburg, erlitten schwere Verletzungen und mussten vom Rettungsdienst nach notärztlicher Erstversorgung an der Unfallstelle zur stationären Behandlung in Krankenhäuser verbracht werden. Für den 21-Jährigen besteht aufgrund der Schwere der Verletzungen aktuell immer noch Lebensgefahr.
Für die Unfallaufnahme, zu der zwecks Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens auf Weisung der Ingolstädter Staatsanwaltschaft ein Gutachter hinzugezogen wurde, musste die A 9 in Fahrtrichtung München von zirka 6:30 Uhr bis 10:15 Uhr komplett gesperrt werden. Neben Polizeieinsatzkräften waren die Ingolstädter Berufsfeuerwehr sowie zahlreiche Einsatzkräfte von Rettungsdiensten an der Unfallstelle eingesetzt.
Der Fahrer des Audi R 8 war wie berichtet, unmittelbar nach dem Unfall zu Fuß von der Unfallstelle auf der Autobahn geflüchtet. Nach derzeitigen polizeilichen Erkenntnissen lief er dabei in Richtung des Ingolstädter Ortsteils Rothenturm. Dort versuchte er in der Unsernherrner Straße ein Fahrrad für die weitere Flucht zu stehlen. Doch das gelang ihm nicht.
Unmittelbar nach dem Unfall veranlasste, sehr umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen im südlichen Stadtbereich, zu denen neben einer Vielzahl von Polizeistreifen auch ein Polizeihubschrauber sowie mehrere Diensthunde eingesetzt wurden, führten bisher nicht zur Festnahme des Flüchtigen.
Nachforschungen zu dem von ihm gefahrenen Audi R 8 ergaben, dass dieses Fahrzeug aktuell nicht mehr zugelassen ist. Die zum Unfallzeitpunkt an dem Fahrzeug angebrachten Kennzeichen waren gefälscht. Die polizeilichen Ermittlungen zum weiteren Verbleib des Audi R 8 seit der Stilllegung bei dem letzten registrierten Halter, einem Unternehmen, dauern noch an.
Hinsichtlich weiterer Straftaten, wie einem möglichen vorausgehendem Diebstahl des Fahrzeugs und zur Spurensicherung an dem Fahrzeug, ist auch die Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt in die Ermittlungen mit eingebunden.
Die Polizei bittet weiterhin um sachdienliche Hinweise zur Ermittlung der Identität und des Aufenthaltsortes des Flüchtigen. Die Ermittler schließen nicht aus, dass der Mann möglicherweise mit einem Taxi, einem Linienbus oder auch per Anhalter seine Flucht fortgesetzt hat. Er könnte auch Unterschlupf in Beherbergungsbetrieben gesucht haben.
Der Mann ist zirka 35 bis 40 Jahre alt, 180 bis 185 Zentimeter groß und er hat dunkle, leicht grau melierte Haare und einen leichten Bauchansatz. Er könnte durch leichtere Verletzungen wie Prellungen bewegungseingeschränkt sein. Er trug eine lange Hose und weißes T-Shirt.
Hinweise dazu nimmt die Polizei unter der Telefonnummer (08 41) 93 43-0 entgegen.