Kein unbeschriebenes Blatt


 
Der Fahrer eines Kleintransporters und ein Fußgänger sind aneinandergeraten.

(ir) Am Samstagabend gegen 19:15 Uhr fuhr ein zirka 30-jähriger, englischsprechender Mann mit seinem Nissan-Kleintransporter mit Augsburger Kennzeichen ziemlich mittig auf der Raiffeisenstraße in Schrobenhausen. Dabei streifte er beinahe die Schulter eines 24-jährigen Mannes aus Schrobenhausen, der dort ein Fahrrad schob. Mit dabei waren auch ein 33-jähriger Mann aus Schrobenhausen und eine 18-jährige Heranwachsende aus Wolnzach. Als der Nissan-Fahrer anhielt, ging der Schrobenhausener auf ihn zu, sodass es zu einer verbalen Auseinandersetzung kam.



Schließlich trennten sich die Streithähne. Der Paketfahrer fuhr dann auf der Raiffeisenstraße weiter. Die Fußgängergruppe ging dann in Richtung Sebastian-Kneipp-Straße. Dort bemerkten sie, dass der Nissan-Fahrer von der anderen Seite her in die Straße einbog und sehr zügig auf sie zufuhr. Die Gruppe schätzte die Geschwindigkeit auf 60 km/h. Trotz der eingeleiteten Bremsung des Transporterfahrers stieß er mit dem Fahrrad des 24-jährigen Schrobenhauseners zusammen. Dabei wurden das Vorderrad und die vordere Fahrradleuchte beschädigt. Die beiden anderen Begleiter sprangen nach hinten weg, um nicht gefährdet zu werden.

Dann setzte der Paketfahrer zurück und streifte dabei leicht die Gartenzäune von zwei Anwohnern. Danach hielt er an. Dies nutzte der 24-jährige Schrobenhausener, lief zu ihm hin, riss die Fahrertür auf und wollte ihn stellen. Dabei kam es zu einer Rangelei, in dessen Verlauf der Paketfahrer die Hand des Schrobenhauseners in die Transportertür einklemmte. Zudem nahm er ein zirka 30 Zentimeter langes Metallteil und schlug damit auch noch auf den 24-Jährigen ein. „Dies ließ sich der Schrobenhausener aber nicht gefallen und zog den Fahrer aus dem Transporter“, teilte ein Polizeisprecher mit. Und er fügte hinzu: „Gegenseitig rangelten sie sich vor dem Nissan, bis sie den Hang der benachbarten Wiese hinunterkugelten.“ Doch nicht genug, es ging dort weiter, bis die Halskette des Schrobenhauseners riss und die beiden Männer sich gegenseitig beleidigten.



Nachdem der Kampf beendet war, stieg der Paketfahrer ein und fuhr überstürzt davon, sodass ein entgegenkommender Autofahrer dem Lieferfahrzeug auch noch ausweichen musste. „Die beiden Begleiter des Schrobenhausener wollten ihm eigentlich zu Hilfe kommen, was aber aufgrund ihres Alkoholpegels von 2,5 und 0,36 Promille nicht möglich, beziehungsweise ungeeignet war“, so der Polizeisprecher weiter. Bei der polizeilichen Anzeigenaufnahme stellte sich dann heraus, dass der 24-jährige Mann aus Schrobenhausen kein unbeschriebenes Blatt ist. Denn gemäß einem Beschluss des Traunsteiner Landgerichts steht er unter Führungsaufsicht. Daher ist es ihm derzeit nicht erlaubt alkoholische Getränke zu konsumieren. Dies nahm der Schrobenhausener jedoch nicht so genau, denn bei ihm stellten die Polizisten einen Atemalkoholwert von 1,46 Promille fest. Da das Kennzeichen des Transporters bekannt ist, wurde die örtlich zuständige Polizeiinspektion mit den Nachermittlungen bezüglich des verantwortlichen Fahrers beauftragt. „Beide Rivalen müssen sich nun etlicher strafrechtlich relevanter Delikte verantworten“, so der Polizeisprecher abschließend.