(ir) Ein spektakulärer Bericht des Landeskriminalamtes handelt von zwei
Männern, die in Niederbayern ein Rauschgiftlabor betrieben.
Das
Bayerische Landeskriminalamt (LKA) führt seit drei Monaten ein
Ermittlungsverfahren gegen zwei deutsche Staatsangehörige aus Niederbayern. Die
beiden Männer stehen im Verdacht, ein illegales Rauschgiftlabor zur Herstellung
von Methamfetamin, sogenanntes „Crystal“, zu betreiben. Die polizeilichen
Ermittlungen ergaben, dass die Tatverdächtigen im Besitz von Substanzen waren,
mit denen sie die Möglichkeit hatten, seit Februar 2016 über 100 Gramm „Crystal“
herzustellen.
Dies entspricht circa 500 Konsumeinheiten für nicht daran gewöhnte Personen.
Im Rahmen der Ermittlungen wurden am vergangenen Samstag die vorliegenden
Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen und ein Wohnhaus im Landkreis Regen
durchsucht. Dabei konnten die beiden Beschuldigten vor Ort angetroffen und
vorläufig festgenommen werden.
Bei der Durchsuchung durch die Polizei
konnten über 100 Beweismittel sichergestellt werden. In einem Zimmer im ersten
Obergeschoss, das offensichtlich als Rauschgiftlabor diente, fanden die
Ermittler zirka 15 Gramm „Crystal“. Ein Teil davon war erst wenige Stunden vor
dem Eintreffen der Polizei hergestellt worden.
Weiterhin befanden sich
in diesem Zimmer zahlreiche Laborutensilien und diverse Chemikalien, die der
Herstellung von Methamfetamin dienen. Dass in diesem Zimmer chemische Prozesse
durchgeführt wurden, bestätigte auch der vorhandene, beißenden Geruch, der auf
der gesamten Etage wahrnehmbar war.
Die sichergestellten Beweismittel
werden nun vom Kriminaltechnischen Institut des Bayerischen Landeskriminalamtes
untersucht.
In ihren Vernehmungen waren beide Beschuldigte teilweise
geständig. Der ältere der beiden, ein 67-jähriger Mann wurde am Samstagabend
wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen.
Der jüngere im Alter von 26
Jahren wurde am Sonntag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Deggendorf dem
Ermittlungsrichter am Amtsgericht Deggendorf vorgeführt. Gegen ihn erging
Haftbefehl.
Die weiteren Ermittlungen werden durch das Bayerische
Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Deggendorf geführt.