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„Komm mit auf Klima-Expedition“ heißt es ab 22. November 2024 in einer neuen Sonderausstellung im Verkehrszentrum des Deutschen Museums.
(rr) Die Menschheit bewegt sich auf ganz dünnem Eis. Der Klimawandel wird selbst in unseren gemäßigten Breiten immer deutlicher spürbar. Und erst recht in der Arktis hat sich das Klima schon stark verändert. Das ist das Ergebnis der „Polarstern“-Expedition, die 2019 gestartet ist. Wie die Forscherinnen und Forscher dabei unterwegs waren, was sie genau gemacht haben und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen hatten, das kann man jetzt in der Sonderausstellung „Dünnes Eis“ im Verkehrszentrum des Deutschen Museums erleben. Ab 22. November 2024 heißt es in Halle I „Komm mit auf Klima-Expedition“ – mit spannenden Exponaten von der Hütte für die Eisbärenwache bis zum Wetterballon und mit vielen Mitmach-Angeboten für die ganze Familie. Die Sonderausstellung wurde von der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung entwickelt und war zuvor im Deutschen Technikmuseum in Berlin zu sehen.
Eisiger Wind, klirrende Kälte und monatelange Dunkelheit – die Expedition der „Polarstern“ in die Arktis war extrem. Über ein Jahr driftete das Forschungsschiff ab 2019 durchs Polarmeer. Das Team sammelte Informationen zum Wandel des arktischen Klimas: ein Meilenstein für die Klimaforschung. Die Ausstellung „Dünnes Eis“ nimmt Besucherinnen und Besucher jetzt im Verkehrszentrum des Deutschen Museums mit auf diese Klima-Expedition. Man erfährt, wie es ist, in der Arktis zu forschen, kann selbst die Eisdicke messen, nach Kleinstlebewesen suchen und herausfinden, wie lange es noch mehrjähriges Eis geben wird. Klar wird: Die Arktis ist unser Frühwarnsystem. Und die Warnung ist deutlich. Es bleibt wenig Zeit, um die Klimakatastrophe zu verhindern.
Aber: „Es ist schon fast zu spät – aber noch können wir etwas tun! Das ist die wichtigste Botschaft dieser Ausstellung“, sagt Bettina Gundler, die Leiterin des Verkehrszentrums. „Wenn Gesellschaft und Politik sich dazu entscheiden, jetzt zu handeln, besteht noch Hoffnung für die Arktis und für unser gemäßigtes Klima.“ Sie hat die Ausstellung nach München geholt, „weil ‚Dünnes Eis‘ ohne erhobenen Zeigefinger ein Bewusstsein für das Problem schafft und zugleich Forschung auf sehr lebendige und unterhaltsame Weise vermittelt.“
Die Sonderausstellung wurde von der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin in Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung entwickelt und war bis vor Kurzem im Deutschen Technikmuseum in Berlin zu sehen. Joachim Breuninger, Vorstand der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, sagt: „Für die Zukunft unserer Gesellschaft ist der Klimawandel nach wie vor ein zentrales Thema. Deshalb freuen wir uns sehr, dass unsere erfolgreiche Sonderausstellung ‚Dünnes Eis‘ nun vom Deutschen Museum in München übernommen wird. Sicherlich wird die Ausstellung so viele weitere Besuchende dazu ermutigen, ihr Verhalten zu ändern, um die Folgen des Klimawandels abzudämpfen.“ Und Markus Rex, Klimaforscher am Alfred-Wegener-Institut und Expeditionsleiter ergänzt: „Gerade auf die jungen Menschen und die Familien kommt es an beim Klimaschutz. Wir nehmen sie gerne mit auf unsere Reise in die schwindende Welt des arktischen Eises. Im Epizentrum des Klimawandels zu forschen, ist wahnsinnig spannend, das kann in dieser Ausstellung jede und jeder selbst erleben.“
Dafür geht es erst einmal aufs Forschungsschiff „Polarstern“. Hier kann man sich über das Leben an Bord informieren und lernen, dass die Kälte das größte Risiko darstellt. Man kann ausprobieren, wie kompliziert es ist, mit dicken Polarhandschuhen Messinstrumente zusammenzuschrauben. Und man erfährt, wofür die Sicherheitsausrüstung gebraucht wird – Stichwort Eisbären. Eine selbstgebaute Hütte, die dem Eisbärenwacht-Team auf der „Polarstern“ Schutz gegen Kälte und Wind bot, ist eines der Highlights der Ausstellung. Bekritzelt wie eine Schultoilette finden sich hier spannende Eindrücke aus dem Alltag der Eisbärenwachen.
Danach geht es aufs Eis: An mehreren Forschungsstationen wird gezeigt, mit welchem technischen Aufwand und personellen Einsatz Daten gesammelt werden. So misst der Heliumballon mit dem Spitznamen „Miss Piggy“ die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windrichtung über der Arktis, Tauchroboter erfassen, wie viel Licht durch das Eis dringt und fischen mit Netzen in der Tiefe unter dem Eis Kleinstlebewesen aus dem Wasser. Eisbohrkerne geben Aufschluss über die Geschichte des Eises: Wann herrschte Tauwetter und wann hat es geschneit? Die komplexen Zusammenhänge des Klimawandels werden so deutlich. Und es wird klar, dass sich die Arktis bereits verändert hat und enorm unter dem Klimawandel leidet.
„Angesichts der aktuellen Kriege und Krisen auf der Erde scheinen die Themen Umwelt- und Klimaschutz, Erhalt der Artenvielfalt und ökologische Transformation in den vergangenen Jahren etwas in den Hintergrund gerutscht zu sein, obwohl modernste KI-gestützte Technik Lösungen bieten kann“, sagt Wolfgang M. Heckl, der Generaldirektor des Deutschen Museums, „dabei wandeln wir bekanntermaßen wirklich auf sehr dünnem Eis.“ Mit der Sonderausstellung „Dünnes Eis“ wird der Blick auf diese überlebenswichtigen Aspekte gerichtet: „Und die Aufbereitung der wissenschaftlichen Erkenntnisse mit vielen Stationen zum Anfassen und Mitmachen ist eine Einladung an alle Generationen, um endlich ins Handeln zu kommen.“
Die Sonderausstellung „Dünnes Eis – Komm mit auf Klima-Expedition“ ist von 22. November 2024 bis 8. November 2025 in Halle I im Verkehrszentrum des Deutschen Museums zu sehen und zu erleben. „Auf dünnem Eis.
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