(ir) Ein aufsehenerregender Fall aus dem Bundespolizeipressebericht.
Schock für eine 12-Jährige aus Aubing im November letzten
Jahres: Beim Aussteigen aus der S-Bahn vergaß sie ihren Geigenkoffer unter dem
Sitz. Darin war ein Leihinstrument im Wert von 750 Euro.
Am 10. November 2015 gegen
14:20 Uhr fuhr eine 12-Jährige von der Münchner Innenstadt mit der S-Bahn
stadtauswärts. Am Haltepunkt Westkreuz stieg das Mädchen aus und in einen Bus
um. Dort dann der Schock: Ihre Geige lag noch unter dem Sitz in der S-Bahn.
Aufgelöst erzählte die 12-Jährige zuhause was passiert war. Ihre Mutter ging
daraufhin zum S-Bahn-Haltepunkt zurück und fragte den Triebfahrzeugführer der
gewendeten S-Bahn ob dieser einen Geigenkoffer gefunden hatte. Er verneinte, gab
der Frau aber den Tipp, sofort Anzeige bei der Bundespolizei zu erstatten.
Ermittler der Bundespolizeiinspektion München werteten daraufhin die
Überwachungsvideos der S-Bahn aus. Am Endhalt der S-Bahn in Tutzing konnten sie
einen bis dato unbekannten Mann sehen, der die S-Bahn durchsuchte und den
Geigenkoffer schließlich an sich nahm.
Als in den darauf folgenden Wochen
die Geige nicht in einem Fundbüro abgegeben wurde, entschlossen sich die
Ermittler dazu, Fahndungsfotos in polizeiinternen Medien zu veröffentlichen.
Kurz darauf gingen Hinweise durch Kollegen der Landespolizei aus
Fürstenfeldbruck und aus Starnberg ein.
Am heutigen Dienstag konnten die
Beamten kurz nach 7:00 Uhr in der Wohnung eines 63-Jährigen im Landkreis
Starnberg, das Leihinstrument auffinden.
Gegen den 63-Jährigen wird
jetzt wegen Unterschlagung ermittelt.
Die Familie und die 12-jährige
Violinistin freuten sich sehr über die glückliche Nachricht. In der Zwischenzeit
konnte die Nachwuchsgeigerin auf einem neuen Instrument weiterüben. „Auf die
Geige passt das Mädchen jetzt mit Argusaugen auf“, so die Mutter.