(ir) Mit einem Gottesdienst und einer anschließenden Feier wurde das
25-jährige Jubiläum der Gaimersheimer Caritas-Sozialstation begangen.
Als „wertvolle Erfolgsgeschichte“ hat der Eichstätter Landrat Anton
Knapp die Entwicklung der Caritas-Sozialstation Gaimersheim bezeichnet. Die
Einrichtung feierte am Sonntag mit rund 140 früheren und derzeitigen
Mitarbeitenden sowie Gästen aus Caritas, Kirche und Politik in der Pfarrei
Gaimersheim ihr 25-jähriges Jubiläum. Der seit der Gründung amtierende 1.
Vorsitzende Andreas Rabl wurde dabei mit der Urkunde in Gold der Caritas geehrt.
Die Mitarbeitenden der Sozialstation schenkten ihm zudem ein Aquarellbild seines
Elternhauses in Eitensheim des Künstlers Konrad Müller aus Wettstetten.
Caritasdirektor Franz Mattes, der den Festgottesdienst mit dem Gaimersheimer
Pfarrer Max-Josef Schwaiger zelebrierte, dankte in seiner Predigt allen, die
sich für die Sozialstation engagiert haben. Vieles von dem, was geleistet worden
ist, sei nicht bezahlbar, zum Beispiel „ein liebevoller Blick oder das
aufrichtige Gebet mit einem Kranken“ so der Direktor. Die Arbeit der
Mitarbeitenden in der Pflege stellte Mattes in einen Zusammenhang mit dem
Evangelium „Der gute Hirte“. In ihrem Wirken werde die Hingabe Jesu an die
Menschen sichtbar. Nach dem Gottesdienst segnete der Caritasdirektor vier neue
Autos der Sozialstation, von denen jeweils eines von der Raiffeisenbank
Gaimersheim-Buxheim und dem Unterstützungsfonds der Audi-Belegschaft gespendet
wurden.
Der in Eitensheim wohnende Bundestagsabgeordnete Dr. Reinhard
Brandl bekannte in seinem Grußwort beim Festakt: „Jedes Mal, wenn ich ein weißes
Auto der Caritas unterwegs sehe, frage ich mich, wohin dieses fährt.“ In jedem
Fall wisse er, dass damit „Hilfe für Pflegebedürftige, aber auch Abwechslung und
liebevolle Betreuung“ ermöglicht werde, damit Betroffene noch einen weiteren
Teil ihres Lebens zu Hause verbringen könnten. Brandl dankte allen, die aktuell
ihren Dienst für dieses Anliegen leisten, aber auch jenen, die in Gaimersheim
vor 25 Jahren „mit Weitblick“ dazu beigetragen haben, dass die Sozialstation
gegründet wurde. Nach seiner Überzeugung wird es aufgrund des demographischen
Wandels weiterhin einen hohen Bedarf für deren Arbeit geben.
Auch
Landrat Anton Knapp, der die Gründung und Entwicklung der Station mehrere Jahre
als früherer Bürgermeister Gaimerheims begleitet und unterstützt hatte, sagte:
„Wir können nur hoffen, dass es so gut weitergeht, denn die Aufgaben werden
nicht weniger werden.“ Die derzeitige Bürgermeisterin von Gaimersheim, Andrea
Mickel, erzählte, wie sie sich vor einigen Jahren bei der bayernweiten Aktion
„Rollentausch“ in der Sozialstation Gaimersheim einen Tag lang durch Mitfahren
bei einer Krankenschwester im häuslichen Pflegedienst und durch Mithelfen in der
Tagespflege von den Diensten überzeugte. Inzwischen wisse sie es auch als
Angehörige zu schätzen, dass die Mitarbeitenden „so viel Herz und Sachverstand“
einbringen.
Der 1. Vorsitzende der Station, Anton Rabl, gab in seiner
Festrede einen Überblick über die 25-jährige Geschichte: vom ersten
Einsatzstützpunkt im „Benefiziatenhaus“ am Wallgraben in Gaimersheim 1991 über
den Neubau dort einige Jahre später bis hin zur Errichtung der beiden
Tagespflegen am Steinbruck in Gaimersheim im Jahr 2003 und in Wettstetten Ende
2012. Bei der Gründung betreuten Rabl zufolge 19 Personen 220 Patienten. Heute
seien 74 Mitarbeitende für 632 Klienten da. Im Laufe der Jahre habe sich das
Leistungsspektrum enorm ausgeweitet. Neben der seit jeher angebotenen Grund- und
Behandlungspflege sowie hauswirtschaftlichen Versorgung umfasse es heute zum
Beispiel auch Dienste wie die Versorgung von krebskranken Menschen, die
stundenweise Einzelbetreuung zu Hause oder Schulungen im häuslichen Bereich.
Rabl wünschte sich, dass auch in Zukunft die Arbeit nicht vor allem durch
Finanzangelegenheiten geprägt werde, sondern durch menschliche Zuwendung, damit
deutlich werde, „dass der Mensch im Mittelpunkt steht“.
Neben Rabl
wurden bei dem Jubiläum zahlreiche Vorsitzende der Krankenpflegevereine, die
auch die Vorstandschaft der Caritas-Sozialstation Gaimersheim bilden, für ihr
Engagement von Caritasdirektor Mattes sowie Pfarrer Schwaiger geehrt. Den
Gottesdienst gestaltete musikalisch der Gaimersheimer Chor „Viva La Musica“ und
den Festakt eine Musikgruppe aus Eitensheim unter Leitung der stellvertretenden
Pflegedienstleiterin der Sozialstation, Roswitha Stephan. Organisiert hatte die
Jubiläumsveranstaltung ganz wesentlich Gerlinde Stark, die seit 2014
Geschäftsführerin der Gaimersheimer Caritas-Sozialstation ist.