(ir) Als einzige Universität im Freistaat Bayern lehrt die
Katholische Universität Eichstätt in Kooperation mit dem Lawinenwarndienst
Bayern rund um diese Naturgefahr im Studiengang Geographie.
Wie
entstehen eigentlich Lawinen und wie kann man sich vor ihnen schützen? Darüber
informierte Dr. Florian Haas (Mitarbeiter des Lehrstuhls für Physische
Geographie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt) die
Schülerinnen und Schüler des Eichstätter Willibald-Gymnasiums bei deren
Skilager, das sie in Nauders am Reschenpass verbrachten.
Mit vielen Bildern und Filmen erklärte Haas
zunächst, dass die Alpen häufig als ein sicherer „Spielplatz“ wahrgenommen
würden. Dies gelte für die ausgewiesenen Skipisten, welche entsprechend
präpariert werden.
Gleichzeitig lauere aber gleich daneben im
ungesicherten freien Gelände häufig auch die Gefahr, selbst eine Lawine
auszulösen und durch sie verschüttet zu werden. „Das sollte man auf jeden Fall
vermeiden, weil die Überlebenschancen von Verschütteten in der Lawine bereits
nach 15 Minuten drastisch abnehmen.“ Auch eine gute Ausrüstung mit
Lawinensuchgerät oder Lawinenschaufel biete keine Garantie, dass man durch diese
lebend geborgen wird, könnten sie aber nicht bieten.
Eine grundlegende
Orientierung biete vorab die Recherche bei Lawinenwarndiensten. „Das alleine
genügt aber noch nicht. Man muss auch selbst in die Schneedecke hineinschauen
und nach gefährlichen Schichten suchen, die als Gleitflächen für Lawinen dienen
können“, erklärte Haas den Kinder. Und die durften mit ihm dann auch im Gelände
den Schnee erkunden. Gemeinsam gruben sie gleich neben der Piste im sicheren
Gelände des Skigebietes Bergkastell ein Schneeprofil. So konnten die Kinder
erleben, dass eine Schneedecke aus vielen Schichten aufgebaut sein kann und dass
darunter durchaus auch ganz weiche Schichten sein können, auf denen dann Lawinen
abgleiten können. Einer der gefundenen Bereich erwies sich dann als tatsächliche
Schwachschicht. Die Schülerinnen und Schüler zeigten großes Interesse an der
Thematik und viele der vorgestellten Beispiele, wie die am Reschenpass überall
sichtbaren Lawinenverbauungen, so dass Haas auch im nächsten Jahr wieder zu
Besuch ins Skilager des Willibald Gymnasiums kommen wird.