30 Prozent weniger Leerstände als noch vor 2 Jahren




(ir) Innenstadtverein IN-City e. V. meldet erfreuliche Entwicklung in der Ingolstädter Innenstadt.


In den ehemaligen City-Arcaden wird fleißig umgebaut, die Sauerstraße hat sich nach langer Durststrecke gut entwickelt, für die frühere Buchhandlung Schönhuber ist eine attraktive Nutzung in Aussicht. In der leerstehenden VR-Bank in der Theresienstraße zog die „Gepäckausgabe“ ein und auch das Fellermeyer-Haus in der Ludwigstraße wurde zu neuem Leben erweckt. In den zurückliegenden Monaten konnten sogar einige Langzeitleerstände wieder gefüllt werden.



Oberbürgermeister Christian Lösel freut sich über diese Meldungen: „Wir haben in den vergangenen Jahren viele Maßnahmen gestartet, um die Attraktivität unserer Innenstadt zu verbessern. Am deutlichen Rückgang der Leerstände zeigt sich, dass diese Initiativen richtig waren und erfolgreich sind.“ Beispielhaft nennt er die Ausweisung des neuen „Sanierungsgebietes T“, beiderseits der Ludwigstraße und die Ausweitung des „Sanierungsgebiets R“, südlich des Rathausplatzes, die es ermöglichten, neue Fördermittel für die Altstadt bereitzustellen. Auch das Leerstandmanagement, das Projekt Cityfreiraum oder die Fortschreibung des Einzelhandels-Entwicklungskonzepts seien wesentliche Maßnahmen zur Weiterentwicklung. „Unmittelbar stehen die Reaktivierung des Holdt-Hauses am Viktualienmarkt und die Neugestaltung der Fußgängerzone bevor – dies sind weitere starke Impulse zur Belebung der Innenstadt. Wir sind auf dem richtigen Weg!“

Für Thomas Deiser, den Vorsitzenden des Vereins IN-City hat diese positive Entwicklung mehrere Gründe: „Vor etwa drei Jahren hatten wir einen Höchststand an Leerständen zu verzeichnen. Über 90 wurden damals bei einer Veranstaltung genannt. In der Folge wurde mit Unterstützung von Lösel, dem damaligen OB-Referenten und IN-City-Vorstandsmitglied und der Wirtschaftsförderung ein Maßnahmenbündel auf den Weg gebracht, das nun zu greifen beginnt“.

Ein Baustein dieses Pakets ist die Unterstützung seitens Stadtspitze und Politik für die Neugestaltung der Fußgängerzone für eine Attraktivitätssteigerung des Innenstadtbereichs. Als weitere wichtige Maßnahme sieht Deiser die Gründerförderung über das Projekt Cityfreiraum-Ingolstadt: „Über dieses Projekt konnten wir in den letzten drei Jahren schon 15 Leerstände mit interessanten Nutzungen befüllen, 14 davon sind noch am Markt, was für die Qualität und Nachhaltigkeit des Projekts spricht. Wenn alles gut geht, werden wir in diesem Jahr noch zwei weitere Gründer in die Selbstständigkeit führen“. Das Projekt Cityfreiraum-Ingolstadt wird mittlerweile über-regional von renommierten Beratungsunternehmen als Best Practice für die Innenstadtentwicklung angeführt.



Als weitere Erfolgsfaktoren nennt Deiser die zu erwartende Frequenzsteigerung durch die Ansiedlung von Primark, aber auch umsatzfördernde Maßnahmen wie die Eisarena am Schloss und die Weiterentwicklung des Ingolstädter Adventszaubers im Winter, den verkaufsoffenen Feiertag Anfang Oktober sowie viele kleinere Puzzle-stückchen an Maßnahmen der Innenstadtentwicklung. „Die Summe aller Maßnahmen wirkt zwar nicht von heute auf morgen, aber sie wirkt. Wir müssen aber unbedingt weiter dran bleiben. Dies sieht auch der Gewerbeimmobilienspezialist Comfort so. Im gleichnamigen „Städtereport“, der Pflichtlektüre für Entscheidungsträger in den Expansionsabteilungen der Handelsketten und Filialisten, heißt es heuer erstmals: „…Ein positiver Impuls für die Innenstadt von Ingolstadt. Diese Aktivitäten zielen ins-gesamt in die richtige Richtung und zeigen, dass die Stadtpolitik offenbar verstanden hat, dass zu einer erfolgreichen Stadt eine belebte und attraktive Einkaufsinnenstadt gehört…“.

Bei zwar relativ hoher Fluktuation und auch durch Verkleinerung mancher Flächen gingen die Leerstände laut der laufenden Erhebung von IN-City in den letzten zwei Jahren um 30 Prozent zurück. „Die Zahl der verfügbaren Leerstände, also Immobilen, die dem Markt auch tatsächlich zur Verfügung stehen, hat sich im gleichen Zeitraum sogar annähernd halbiert“, so Thomas Deiser abschließend. „Wichtig ist es, in den Bemühungen nicht nachzulassen, dann wird nach Fertigstellung der ersten Bau-abschnitte der Fußgängerzone auch die östliche Innenstadt deutlich gewinnen“.