40 Jahre Kfz-Werkstatt und 30 Garten- und Landschaftsbau



Dieses Jahr feiern die Caritas-Wohnheime und Werkstätten Ingolstadt gleich zwei Jubiläen.

(ir) Etwa 1976 begannen die Planungen zur Erweiterung der Caritas Werkstätten um eine Kfz-Werkstatt. Der Zeitpunkt erschien zum einen durch das Interesse der Jugendlichen an einer Ausbildung in dieser Branche sinnvoll. Zum anderen waren auf dem Ingolstädter Arbeitsmarkt Kfz-Helfer gefragt. Zudem bot dieser Bereich breit gefächerte Möglichkeiten vom praktischen Anlernen bis hin zu Ausbildung und Lehre. Im Mai 1980 ging es dann los. Günstig war zu Beginn des Projekts die arbeitstechnische Verbindung zur bereits bestehenden Malerei mit der Teil- und Volllackierung von Fahrzeugen.



Aufgrund des Pilot-Charakters und fehlender Erfahrung waren anfangs einige Verantwortliche der Caritas skeptisch, inwieweit die Arbeit an der Verkehrstüchtigkeit von Fahrzeugen ein Sicherheitsrisiko darstellt. Zu Beginn wurde daher mit der Auflage gearbeitet, nur firmeneigene Pkws zur Reparatur annehmen zu dürfen. Allerdings wurde diese Auflage sehr schnell von der Entwicklung und Nachfrage überholt.



Mittlerweile wird der gesamte Fuhrpark der eigenen Einrichtung und anderer Caritasinstitutionen sowie Fahrzeuge anderer Wohlfahrtsverbände und Pkws von Privatkunden repariert und instandgehalten. Kundendienst, Reparatur- und Wartungsarbeiten, Haupt- und Abgasuntersuchungen sowie Fahrzeugpflege werden zusammen mit den betreuten Personen durchgeführt. Möglich gemacht wurde diese Auswahl an Dienstleistungen und die Lehre im Betrieb durch die Eintragung in die Handwerksrolle im April 1982 und die Aufnahme in die Kfz-Innung 1983.



Zurzeit sind in der Kfz-Werkstatt neben zwei Meistern und einer Verwaltungskraft noch sechs Personen beschäftigt. Darunter sind drei Auszubildende zum Kfz-Mechatroniker.



Aus der bereits bestehenden Holzaufbereitung und dem Gemüseanbau wurde 1990 im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) die Gruppe „Umwelt und Forst“ gegründet. Daraus entwickelte sich die heutige Werkstätte „Garten und Landschaftsbau“. Die Prämisse lautete, Maßnahmen des Umweltschutzes und der Landschaftspflege zu realisieren und so auch einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. Anfangs bestimmten vor allem Durchforstungen, Beseitigung entwurzelter Bäume und Wegebau den Großteil der Arbeit. Später kam dann beispielsweise die Pflege von Gartenanlagen, von Kindergärten und öffentlicher Parkanlagen hinzu.



Heute werden unter anderem Rasenflächen und Beete angelegt, Hecken und Obstbäume zugeschnitten, Grünflächen von den Stadtwerken und einer Wohnungsbaugesellschaft gepflegt, Bäume gefällt und, wenn es die Auftragslage zulässt, auch Pflaster gelegt.



Wie in allen Bereichen der Werkstätten geht es auch hier nicht primär um Arbeitsleistung, sondern um Hilfe für Menschen mit Lebens- und Arbeitsproblemen. Dieser Zweig der Arbeitstherapie ist dafür besonders geeignet, weil unter fachgerechter Anleitung auch Betreute ohne fachliche Ausbildung im Gartenbau beschäftigt werden können.

Das Foto zeigt Doris Wandt, die seit über vier Jahren bereits beim Garten- und Landschaftsbau beschäftigt und vor allem mit der Pflege der einrichtungseigenen Außenanlagen betraut ist. Sie fühlt sich sehr wohl im Kreise ihrer Kollegen und überrascht diese auch gerne mit kleinen Geschenken, beispielsweise zu deren Geburtstagen.