(ir) Die IG Metall Ingolstadt empfiehlt für die Tarifrunde 2016 in
der Metall- und Elektroindustrie eine Erhöhung der Entgelte und
Ausbildungsvergütungen um 5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
„Die IG Metall Ingolstadt will mit dieser Entgeltforderung zur
Verteilungsgerechtigkeit in unserer Gesellschaft beitragen“, sagte Johann Horn,
Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt auf einer am Montag
stattgefundenen gemeinsamen Sitzung des Ortsvorstandes und des
Vertrauenskörper-Ausschusses.
"Die Forderung ist von den Unternehmen
finanzierbar und sichert den Beschäftigten einen fairen und verdienten Anteil an
der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie ist zur weiteren Stärkung der
Binnennachfrage ebenfalls dringend geboten", betonte der Zweite Bevollmächtigte,
Bernhard Stiedl, zur Begründung der Forderung.
Die wirtschaftliche
Situation der Betriebe in der Region Ingolstadt sei stabil, in den Branchen der
Metall- und Elektroindustrie seien die Aussichten für 2016 gut. Bei der Höhe der
Forderung geht die IG Metall, von der Zielinflationsrate der Europäischen
Zentralbank von bis zu 2 Prozent und einer erwartenden gesamtwirtschaftlichen
Produktivitätssteigerung von etwa 1,1 Prozent aus. "Die Ertragssituation der
Betriebe in unserer Region ist auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. Die
Beschäftigung ist deutlich gewachsen. Die Metall- und Elektroindustrie hat den
temporären Anstieg der Lohnstückkosten, auch auf Grund weiterer positiver
Sonderfaktoren, damit sehr gut verkraftet", führte Bernhard Stiedl weiter aus.
Den größten Anteil am wirtschaftlichen Wachstum in Deutschland hat derzeit
der private Konsum. Mit der Tarifforderung von 5 Prozent will die IG Metall
Ingolstadt die Kaufkraft der Beschäftigten und damit die Binnenkonjunktur weiter
stabilisieren. Vor diesem Hintergrund plädiert die IG Metall Ingolstadt für eine
angemessene Entgelterhöhung, ergänzte Johann Horn.
Neben einer
angemessenen Entgelterhöhung will die IG Metall die anstehende Tarifrunde
nutzen, zu einer Erhöhung der Tarifbindung beizutragen. "Beschäftigte in
nicht-tarifgebundenen Betrieben haben den gleichen Anspruch auf Tariferhöhungen.
Sie verdienen bei vergleichbarer Tätigkeit im Durchschnitt 24,6 Prozent weniger.
Gerecht geht nur mit Tarifvertrag. Deshalb werden wir in dieser Tarifrunde
verstärkt Belegschaften aus Betrieben ohne Tarifbindung einbeziehen, um die
Tarifbindung wieder zu steigern", sagte Horn.
Zu der Entgelterhöhung von
5 Prozent, fordern die Ingolstädter Metaller, dass die unteren Entgeltgruppen um
eine soziale Komponente überproportional zu erhöhen sind.
Die IG Metall
Bayern wird im Rahmen ihrer Tarifkommissionsitzung am 23. Februar 2016 über die
21 Forderungen aus den bayerischen Geschäftsstellen beraten, und eine gemeinsame
Forderung beschließen. Die Entgelttarifverträge laufen am 31. März 2016 aus, die
Friedenspflicht endet in der Nacht zum 29. April 2016.