Audi erreicht im ersten Halbjahr solide Finanzzahlen und erwartet wachsende Herausforderungen.
(ir) Der Audi Konzern hat im ersten Halbjahr 2018 seine Umsatzerlöse auf 31,2 Milliarden Euro erhöht und sein Operatives Ergebnis auf 2,8 Milliarden Euro gesteigert. Die Operative Umsatzrendite der Vier Ringe entwickelte sich stabil und lag wie im Vorjahreszeitraum bei 8,9 Prozent. Wie im Geschäftsbericht prognostiziert erwartet das Unternehmen für 2018 deutliche unterjährige Schwankungen seiner Finanz- und Volumen-Kennzahlen. Nach einem Anstieg der Auslieferungen an Kunden um 4,5 Prozent im ersten Halbjahr werden sich in der zweiten Jahreshälfte die Umstellung auf den WLTP-Prüfzyklus sowie der umfassendste Umbau des Modellportfolios der Audi-Geschichte verstärkt belastend auswirken. Positive Einflüsse gehen dagegen von der konsequenten Umsetzung des zu Jahresbeginn gestarteten Audi Transformationsplans aus.
„Wir haben die erste Hälfte dieses Ausnahmejahres erfolgreich gemeistert und Audi auf Kurs gehalten“, sagt Alexander Seitz, Vorstand für Finanz, IT und Integrität der AUDI AG. „Die Resonanz auf unsere neuen Modelle und Technologien zeigt, dass sie Audi wieder deutlich nach vorne bringen werden. Dafür bewältigen wir die aktuelle Phase des Umbruchs und Übergangs. Denn mit dem Höhepunkt der Erneuerung unseres Modellprogramms und dem enorm fordernden Wechsel in den WLTP-Standard werden die Herausforderungen in den kommenden Monaten noch einmal zunehmen.“
Im laufenden dritten Quartal startet in den ersten Märkten der Generationswechsel für den Audi A6, das meistverkaufte Oberklasse-Modell der Vier Ringe. Zudem erweitert der Q8 das Modellangebot von Audi im Premium-Top-Segment. Das Abschlussquartal 2018 wird im Zeichen des Marktstarts der Serienversion des vollelektrischen Audi e-tron-Prototypen stehen und vom An- und Auslaufmanagement im Kompaktsegment geprägt sein. Mit dem neuen Audi A1 und dem neuen Q3 wird das Unternehmen auch wichtige Meilensteine in der Neuausrichtung seines Produktionsnetzwerkes erreichen, um Synergien im Konzernverbund weiter zu optimieren. Parallel setzt Audi den weltweiten Markthochlauf der neuen Modelle A8 und A7 fort; ab dem vierten Quartal wird die Marke ihre Prestige-Offensive auch auf dem US-Markt einläuten.
Von Januar bis Juni lieferte das Unternehmen v Automobile der Marke Audi an Kunden aus. Vor allem die positive Entwicklung in Asien und Nordamerika trug zum weltweiten Auslieferungsplus von 4,5 Prozent bei. Die Umsatzerlöse des Audi Konzerns erhöhten sich um 3,9 Prozent auf 31.183 Millionen Euro im ersten Halbjahr. Mit einem Anstieg des Operativen Ergebnisses um 3,0 Prozent auf 2.761 Millionen Euro lag die Operative Umsatzrendite wie im Vorjahreszeitraum bei 8,9 Prozent. Nicht im Operativen Ergebnis enthalten ist das Joint Venture-Geschäft in China, wo Audi im ersten Halbjahr die höchsten Zuwächse bei den Auslieferungen an Kunden verzeichnete. Die dort erwirtschafteten Ergebnisanteile fließen in das Finanzergebnis ein.
Der deutlich gestiegene Netto-Cashflow des Audi Konzerns belief sich in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 2.672 Millionen Euro. Den Vorjahreszeitraum hatten höhere Zahlungsmittelabflüsse in Zusammenhang mit der Dieselkrise belastet.
Zur robusten finanziellen Verfassung der AUDI AG trägt zunehmend die konsequente Umsetzung des unternehmensweiten Transformationsplans bei. Das am Jahresanfang aufgelegte Maßnahmenprogramm soll bis 2022 positive Ergebniseffekte von insgesamt 10 Milliarden Euro realisieren und Ressourcen für Innovationsfelder der geschärften Strategie „Audi.Vorsprung.2025“ priorisieren. Zur Jahresmitte hat das Unternehmen im Rahmen des Audi Transformationsplans bereits erste Maßnahmen mit positiver Wirkung auf das Operative Ergebnis im Gesamtjahr von mehr als 0,5 Milliarden Euro umgesetzt und wird das Programm weiter stringent hochfahren.
Bei geschärfter Ausgabendisziplin betrug die Forschungs- und Entwicklungskostenquote im ersten Halbjahr 6,5 Prozent der Umsatzerlöse; die Sachinvestitionsquote lag bei 3,4 Prozent. Dabei entfallen die Investitionsschwerpunkte 2018 auf die zweite Jahreshälfte.
Für das Gesamtjahr bestätigt der Audi Konzern seine Prognose. Im weiteren Jahresverlauf wird das Unternehmen insbesondere Risiken aus der Anpassung des Modellportfolios an das neue WLTP-Messverfahren in ihrer weiteren Entwicklung kontinuierlich analysieren und bewerten. Wie im Geschäftsbericht angekündigt, erwartet das Unternehmen dabei deutliche unterjährige Schwankungen bei Produktion, Lagerbeständen und Auslieferungen sowie in den Finanzkenn-zahlen. Das erste Halbjahr war in diesem Zusammenhang durch ein deutlich erhöhtes Produktionsniveau zur vorausschauenden Bevorratung geprägt: In den kommenden Monaten macht neben der Audi-Modelloffensive vor allem der Übergang auf den WLTP-Prüfzyklus eine optimierte Versorgung des Vertriebs- und Handelsnetzwerks erforderlich. Diese soll den Händlern ermöglichen, im Zuge der WLTP-Umstellung auftretende Unterbrechungen im frei konfigurierbaren Angebot bestimmter Modelle teilweise durch direkt vor Ort verfügbare Automobile zu überbrücken.
Auf Gesamtjahressicht sollen die Auslieferungen der Marke Audi das Vorjahresniveau erreichen, die Umsatzerlöse im Audi Konzern leicht steigen. Der Audi Konzern rechnet unverändert mit einer Operativen Umsatzrendite innerhalb des strategischen Zielkorridors. Für die Forschungs- und Entwicklungskostenquote erwartet das Unternehmen einen Wert leicht oberhalb des langfristigen Zielkorridors von 6,0 bis 6,5 Prozent. Die Sachinvestitionsquote prognostiziert Audi ebenfalls leicht über der Zielmarke von 5,0 bis 5,5 Prozent.