Am 21. März ist Internationaler Tag gegen Rassismus



Heuer findet der Tag auch ohne Veranstaltungen für mehr Toleranz statt.

(ir) 1966 haben die Vereinten Nationen erstmals zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“ aufgerufen. Bis heute wird dieser Tag regelmäßig am 21. März begangen. Obwohl geplante Veranstaltungen aufgrund der Corona-Maßnahmen in diesem Jahr nicht stattfinden können, möchte die Integrationsbeauftragte der Stadt Ingolstadt, Ingrid Gumplinger, auf den Tag hinweisen. Denn Rassismus äußert sich nach wie vor auch im ganz normalen Alltag. Menschen finden keinen Job oder keine Wohnung, weil sie einen ausländischen Namen haben oder Deutsch mit Akzent sprechen, Menschen werden beleidigt weil sie Kopftuch oder Kippa tragen, bestimmte Personengruppen werden von Clubbesuchten ausgeschlossen, um nur einige Beispiele zu nennen.



Dies dürfen wir nicht akzeptieren und wir dürfen auch nicht wegsehen. „Wir betrachten den Kampf gegen die Rassendiskriminierung und für Freiheit und Glück als das höchste Streben aller Menschen“, so Nelson Mandela in seiner Verteidigungsrede vor Gericht im Jahr 1962. Heute, 57 Jahre später, ist das Thema aktueller denn je, wie uns die schlimmen Ereignisse gerade in jüngster Zeit, etwa in Hanau und Halle, zeigen. Menschen aus vielen Nationen leben mittlerweile in Ingolstadt und beleben beziehungsweise bereichern mit ihren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen die Stadt. Dennoch werden Bürgerinnen und Bürger auch bei uns immer wieder mit Diskriminierung und Ausgrenzung konfrontiert. Dies kann von Privatpersonen, Institutionen und Organisationen ausgehen. Diskriminierung ist eine Erfahrung, die niemand gerne machen möchte. Negative Einstellungen gegenüber Menschen aufgrund ihrer „Andersartigkeit“ führen im schlimmsten Fall sogar zu Hetze und Gewalt. „Um derartigen negativen Entwicklungen auch bei uns entgegenzuwirken, ist es wichtig Respekt und Toleranz gegenüber Menschen zu zeigen, die aufgrund vermeintlich fehlender Zugehörigkeit benachteiligt werden könnten“, sagt Ingrid Gumplinger. Sie hat als großes Ziel ein diskriminierungs- und rassismusfreies Ingolstadt vor Augen. „Wir brauchen eine Kultur des Respekts, die von der Gesellschaft getragen und gelebt wird – tagtäglich im Umgang miteinander.“



Der Migrationsrat der Stadt Ingolstadt stellte den letzten Internationalen Tag der Migranten Ende letzten Jahres unter das Thema „IN Vielfalt leben – mit Respekt und Toleranz“, um damit ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen. Unter dem Titel „Fit für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft“ referierte der Vorstand des Netzwerks Rassismus- und Diskriminierungsfreies Bayern zu diesem Thema.

Auch die Arbeitsgemeinschaft der Integrations- und Ausländerbeiräte Bayerns AGABY setzt sich seit Jahren intensiv mit dieser Thematik auseinander und hat entsprechende Umsetzungsstrategien entwickelt und an Kommunen weitergegeben. Gerade in Zeiten wie dieser, in der die Corona-Pandemie das alltägliche Leben beherrscht, muss das Miteinander für uns im Vordergrund stehen. Die Krankheit macht nicht Halt vor Grenzen oder bestimmten Nationen. Nur gemeinsam können wir auch diese Herausforderung meistern und uns wieder auf das Wesentliche des menschlichen Miteinanders konzentrieren und uns gegenseitig schützen.