Die vierte Impfung wird für ältere Menschen und Risikogruppen empfohlen.
(ir) Die Omikron-Variante des Corona-Virus sorgt nach wie vor für sehr hohe Inzidenzzahlen. Während die Ingolstädter Impfquote bei den Erst- und Zweitimpfungen mit über 87 beziehungsweise über 82 Prozent recht hoch ist, gibt es bei den Auffrischungsimpfungen noch Luft nach oben.
Aktuell haben sich rund 60 Prozent der Ingolstädter eine dritte Impfung, den so genannten „Booster“ verabreichen lassen. Diese Auffrischungsimpfung wird allen empfohlen, bei denen seit dem Abschluss der ersten Impfserie mindestens drei Monate vergangenen sind. „Booster“-Impfungen sind in Ingolstadt einfach und unkompliziert mit vorheriger Terminvereinbarung, aber auch spontan ohne Termin möglich.
Vierte Impfung: wer braucht sie jetzt?
Besonders bei älteren Menschen, die ihre dritte Impfung bereits früh im vergangenen Herbst bekommen haben, lässt der Schutz durch den „Booster“ erfahrungsgemäß bereits deutlich nach.
Diese Personen können sich jetzt mit einer vierten Impfung impfen lassen. Nach Einschätzung der Ständigen Impfkommission (STIKO) ist die vierte Impfung besonders bei Risikogruppen sowie Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich sinnvoll.
Die STIKO-Empfehlung für eine weitere Auffrischungsimpfung gilt daher generell für alle Menschen ab 70 Jahren, für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und Personen mit einer Immunschwäche-Krankheit (ab fünf Jahren) sowie darüber hinaus für Angestellte im Gesundheitsbereich, in der Pflege sowie mit Patientenkontakt.
Besonders gefährdete Menschen können sich drei Monate nach dem ersten „Booster“ zum vierten Mal impfen lassen, Beschäftigte im Gesundheitswesen nach einem halben Jahr. Für Personen, die nach der ersten Auffrischungsimpfung eine Corona-Infektion durchgemacht haben, ist eine Impfung derzeit nicht notwendig. Außerhalb der oben genannten Personengruppen ist auf Wunsch und nach ärztlicher Konsultation (Hausarzt oder Impfarzt) eine vierte Impfung auch für weitere Personen möglich.
Neuer Protein-Impfstoff Novavax
Einige Menschen, die sich bislang überhaupt noch nicht impfen lassen wollten, gaben an, auf einen Protein-Impfstoff zu warten. Dieser ist in Form des Impfstoffs „Novavax“ nun in Deutschland für alle Erwachsenen zugelassen und wird auch im Ingolstädter Impfzentrum verimpft.
Der Wirkmechanismus, auf dem Novavax beruht, ist schon länger bekannt und teilweise seit bereits langjährig im Einsatz. Dazu liegen Erfahrungswerte von anderen Impfstoffen vor, beispielsweise der Hepatitis-B-Impfung, die es bereits seit den 80er Jahren gibt. Aus dieser Erfahrung heraus sind Proteinimpfstoffe eine echte Alternative, denn diese werden bereits seit Jahrzehnten genutzt - zum Schutz vor Polio, Tetanus, Hepatitis-B oder Grippe. Sie bieten auch einen sehr guten Schutz vor dem Coronavirus, und verursachen noch weniger Nebenwirkungen als die bereits zugelassenen Impfstoffe.
Die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut empfiehlt Novavax zur Grundimmunisierung von Personen ab 18 Jahren. Hierbei sind zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens drei Wochen zu geben. Novavax während der Schwangerschaft und Stillzeit wird zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen. Wer bereits eine Coronavirus-Infektion überstanden hat, kann mit einer Dosis seine Grundimmunisierung vervollständigen. Für Auffrischimpfungen sind derzeit nur mRNA-Impfstoffe zugelassen, der Novavax-Impfstoff hingegen noch nicht.
Öffnungszeiten Impfzentrum
Neben den niedergelassenen Ärzten sind Impfungen im Impfzentrum Ingolstadt möglich. Hierfür können Termine im bayernweiten Impfportal vereinbart werden (https://impfzentren.bayern/).
Eine Impfung ohne Anmeldung ist im Impf-Drive-IN in der Manchinger Straße (Parkplatz P3, Montag bis Freitag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr) und im Impfzentrum Hindenburgstraße 66 (Montag bis Mittwoch von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr) möglich.