„Ausgewogenheit und Überparteilichkeit“

(ir) Pfarrer Holger Schwarzer wird neuer Leiter des Evangelischen Forums.

Ab dem 1. September hat das Evangelische Forum Ingolstadt nach längerer Vakanz wieder einen neuen Leiter: Es ist Pfarrer Holger Schwarzer, der die letzten elf Jahre Gemeindepfarrer in Pfaffenhofen und dort auch mit Erwachsenenbildung betraut war. Auch für das Evangelische Forum hat er bereits Gesprächsabende zu weltanschaulichen und theologischen Fragen angeboten. Zuletzt stand das Thema „Flüchtlinge“ als Streitgespräch auf dem Programm. Bei der Bildungsarbeit legt Schwarzer großen Wert auf Ausgewogenheit und Überparteilichkeit: „Die Evangelische Kirche muss ein Raum sein, wo man sich selbst ein Urteil bilden kann und nicht nur einseitige Ansichten vertreten werden.“ Und im Hinblick auf die Flüchtlingsproblematik fordert er: „Wer dem Mainstream widerspricht, darf nicht in eine problematische Ecke gestellt werden.“ Es gehe nicht darum, die Grenzen dicht zu machen, und auch nicht darum, dass alle kommen dürfen, sondern „um eine sinnvolle Dosierung des Zuzugs“. Für Schwarzer ist es zudem wichtig, nicht nur Veranstaltungen zu organisieren, „sondern auch selber Themen anzubieten und mich dazu als Theologe zu äußern“, so der 53-Jährige, der in Bad Reichenhall geboren, in Traunstein aufgewachsen ist und in München Theologie studiert hat. Danach war er Vikar in Lauingen an der Donau und Pfarrer zur Anstellung in Geretsried, bevor er nach Pfaffenhofen kam. Schwarzer hat eine Zusatzausbildung als Gestalttherapeut, „die hilfreich bei der Seelsorge und im Umgang mit Menschen ist“ und will auch in Zukunft ein breites Bildungsangebot bieten - neben theologischen und aktuellen Themen Spiritualität, Kunst, Kultur und Bewegungsangebote. Dazu plant er eine Vernetzung mit anderen Anbietern wie Volkshochschule oder katholischer Erwachsenenbildung. Wichtig für ihn ist es, mehr als bisher den Binnenraum der Kirche zu verlassen und die Öffentlichkeit zu erreichen. Als erste Veranstaltung wird Holger Schwarzer das Thema „Nahtod“ aufgreifen und im Lutherjahr 2017 stehen dann Veranstaltungen zur Reformation an - etwa eine Einführung in die 95 Thesen des Reformators in der Paulusgemeinde.


Arbeit mit Migranten
Ab dem 1. Juli hat die evangelisch-lutherische Pfarrerin Maren Michaelis zusätzlich zu ihrer halben Pfarrstelle in Ingolstadt St. Matthäus den Auftrag zur Arbeit mit Migranten im Dekanatsbezirk Ingolstadt übernommen. Im Rahmen eines Dienstauftrags von 25 Prozent ist sie Ansprechpartnerin für die kirchliche und kommunale Aussiedlerarbeit in Ingolstadt sowie den interreligiösen Dialog.

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