Für die BGI-Fraktion ist die „Aktion Stadtradeln“ nur eine publikumswirksame Maßnahme.
(ir) Heute erreichte uns eine Pressemitteilung der Ingolstädter BGI-Stadtratsfraktion, die wir nachfolgend veröffentlichen:
„In einer Pressemitteilung hat die Stadt Ingolstadt kürzlich mitgeteilt, dass von Seiten der BGI noch kein einziger Kilometer beim Stadtradeln eingetragen wurde. Das stimmt – und zwar aus gutem Grund. Es liegt nicht etwa daran, dass die BGI-Stadträte alle mit dem Auto unterwegs sind, denn das ist gerade nicht der Fall. Die BGI-Fraktion hält nur nichts davon, drei Wochen im Jahr publikumswirksam mit dem Fahrrad herumzufahren, um nach Ablauf der Aktion wieder auf den bequemen Wagen umzusteigen.
Eine aktive Teilnahme am Stadtradeln hätte die BGI-Fraktion dann unterstützt, wenn eine effektive Außenwirkung der Aktion zu erwarten gewesen wäre, etwa durch ein geschlossenes Auftreten und eine gemeinsame Teilnahme des gesamten Stadtrates an diesem Projekt – wie es eigentlich bereits fest geplant war: Am 16. Juni 2016 wurde nämlich nach einem entsprechenden BGI-Antrag einstimmig im Stadtrat beschlossen, dass „ab dem Jahr 2017 der Stadtrat als Gesamtgruppe gewertet wird. Die Mitglieder des Stadtrates verzichten darauf, sich bei anderen Teilnehmergruppen anzumelden.“ Von einer Umsetzung jedoch keine Spur – erneut treten die Fraktionen getrennt auf und jeder kocht sein eigenes Süppchen. Anlass genug für die BGI-Fraktion, aus dem Projekt auszusteigen.
Zudem widerspricht das ‚Stadtradeln‘ der tatsächlichen Aktivität der Stadt Ingolstadt in Sachen Fahrradfreundlichkeit: ‚Wir lassen uns von der Stadtspitze nicht vor den Karren der Pseudo-Fahrradpolitik des Oberbürgermeisters spannen. Einerseits wird in Sonntagsreden Ingolstadt zu einer fahrradfreundlichen Stadt hochstilisiert. Andererseits blockiert der 2. Bürgermeister, Albert Wittmann, Vorrangrouten, weil er nicht will, dass durch Ampeln für Fahrradfahrer der Autoverkehr aufgehalten wird – das passt für uns nicht zusammen‘, erläutert Christian Lange, Vorsitzender der BGI-Fraktion. ‚Solange Schein und Sein so weit auseinanderklaffen, werden wir das Stadtradeln boykottieren!‘
Weitere Indizien, dass es der Stadtspitze nicht sonderlich ernst ist mit der Unterstützung des Radverkehrs, sind Fahrradwege, die im Winter nicht geräumt und nicht ausreichend instand gesetzt werden, um Geld zu sparen. ‚Wir fahren zwar sehr viel mit dem Rad, aber wir werden unsere Kilometer nicht eintragen, zumal wir das ganze Jahr über mit dem Fahrrad unterwegs sind und nicht nur in diesen drei Wochen‘, so Christian Lange.“