(ir) Zahl der Bewerber und Ausbildungsplätze steigt, passende
Angebote für jeden Bewerber und zahlreiche unbesetzte Lehrstellen.
„Die Tendenz der letzten Jahre setzt sich fort. Auch im
Berufsberatungszyklus 2014/2015 übersteigt das Angebot an Ausbildungsplätzen die
Zahl der Bewerber. Gleichzeitig stellen wir fest, dass es schwieriger wird,
Bewerber und Lehrstellen zusammenzubringen, insbesondere in berufsfachlicher und
qualifikatorischer Hinsicht“, resümiert Manfred Jäger, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, den Abschluss des
Beratungsjahres 2014/2015.
Ausbildungsstellenangebot nimmt zu
Im genannten Zeitraum meldeten die
Ausbildungsbetriebe der Agentur für Arbeit Ingolstadt und ihren Geschäftsstellen
Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 3.733
Berufsausbildungsstellen. Dies bedeutet im Vorjahresvergleich ein Plus von 231
oder 6,6 Prozent. Sowohl in den Landkreisen als auch im Stadtgebiet Ingolstadt
stieg die Zahl der neuen Ausbildungsplätze.
Im Einzelnen: Im Bereich der
Stadt Ingolstadt gab es ein Plus von 19 (1,4 Prozent) auf 1.383 gemeldete
Ausbildungsplätze zu verzeichnen. Im Landkreis Eichstätt stieg das Angebot um
123 (14,6 Prozent) auf 964. Um 6 gemeldete Ausbildungsstellen (1,1 Prozent) auf
insgesamt 562 verbesserte sich das Ausbildungsplatzangebot im Landkreis
Neuburg-Schrobenhausen und in und um Pfaffenhofen beträgt der Anstieg 83 (11,2
Prozent), was ein Gesamtangebot von 824 betrieblichen Berufsausbildungsstellen
bedeutet.
„Zum Stichtag 30.09. waren noch 383 Ausbildungsstellen unbesetzt.
Davon entfielen beispielsweise 61 auf den Fachverkauf im Lebensmittelhandwerk,
35 auf das Friseurhandwerk, 32 auf den allgemeinen Verkauf oder 17 auf das
Kochhandwerk“, erklärt der Agenturchef.
Auch mehr Bewerber
Die
Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ingolstadt unterstützte von Oktober 2014
bis September 2015 insgesamt 3.177 Bewerber bei der Suche nach einer Lehrstelle.
Das sind 129 Ausbildungsplatzsuchende bzw. 4,2 Prozent mehr als im Jahr davor.
„Im Durchschnitt des Ausbildungsjahres entfielen auf 100 Bewerber rund 118
Ausbildungsstellen. Dies belegt erneut, dass sich der Ausbildungsmarkt zu einem
Bewerberangebots-Markt gedreht hat, auf dem die Jugendlichen grundsätzlich eine
größere Auswahl haben“, erklärt Manfred Jäger.
Betrachtet man das Angebot an
Ausbildungsbewerbern auf Kreisebene, so ist festzustellen, dass im Stadtgebiet
Ingolstadt (+ 95 auf 1.087) und im Landkreis Eichstätt (+ 83 auf 762) ein
Zuwachs zu verzeichnen ist, während in den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen (-
6 auf 635) und Pfaffenhofen (- 43 auf 693) die Zahl der registrierten
Lehrstellensuchenden sank.
Verbleib der Bewerber
Von den 3.177
gemeldeten Bewerbern sind 2.012 in eine duale Berufsausbildung eingemündet. 117
junge Menschen nahmen im Zeitraum von September 2014 bis Oktober 2015 eine
Arbeit auf. Eine weiterführende Schule besuchen 381 Jugendliche. 83 Bewerber
haben sich für ein Studium entschieden und 36 junge Menschen arbeiten für
gemeinnützige oder soziale Dienste und absolvieren zum Beispiel das „Freiwillige
Soziale Jahr“.
„Zum Abschluss des Ausbildungsjahres haben 70 junge Menschen
noch keinen Ausbildungsvertrag erhalten. Das sind erfreulicherweise 25
Jugendliche weniger als vor einem Jahr. Jetzt geht es darum, jedem Einzelnen
eine individuelle Perspektive aufzuzeigen, denn es gibt keinen Grund, dass
Jugendliche zurückbleiben, wenn sie bis September keinen Ausbildungsplatz
gefunden haben. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater werden bis Jahresende
alles daran setzen, den verbliebenen Bewerbern im Rahmen von gezielten
Nachvermittlungsaktionen einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Alternativ kommen
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Einstiegsqualifizierung oder eine
Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen in Betracht.“
Ausbildungsbereitschaft ungebrochen
„Es ist beruhigend festzustellen, dass
sich bei den Betrieben in unserer Region die Bereitschaft, in die Ausbildung des
eigenen Nachwuchses zu investieren, verfestigt hat. Zu diesem Weg der Sicherung
des Fachkräftebedarfs und damit des Standortes gibt es keine Alternative. Die
beachtliche Zahl an unbesetzten Ausbildungsstellen stellt für alle Beteiligten
eine Herausforderung dar. Teilzeitausbildung, Ausbildung für junge Erwachsene,
die Integration von jungen Flüchtlingen, aber auch die Bildung von
Ausbildungsverbünden und die Steigerung der Attraktivität einzelner Berufe
können hier Ansätze sein“, erklärt der Agenturleiter.