Die INVG erhöht zum 1. September ihre Preise. Sie sollen maßvolle und sozial verträgliche bleiben. Vorverkaufspreise sind nicht betroffen.
(ir) Die INVG passt ihre Tarife ab 1. September 2017 den weiter steigenden Betriebskosten an. Nicht betroffen sind jedoch die Preise im ermäßigten Vorverkauf. So kann künftig die günstige Partnertageskarte als Familienkarte genutzt werden. Neue attraktive Angebote sind die „DonauCard“ für Senioren und die „Winter-Jobtickets“.
Wie in vielen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge kann auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) nicht kostendeckend betrieben werden oder gar Gewinne erzielen. Denn stetig steigende Kapital-, Energie- und Personalkosten fordern einen hohen Preis für die flächendeckende Mobilität der Bevölkerung. In den westlichen Industrienationen bewährt sich daher seit Jahrzehnten das gerechte Modell der Mischfinanzierung. Dabei werden die Verluste im ÖPNV einerseits durch die Einnahmen aus den Fahrpreisentgelten und andererseits durch kommunale Zuschüsse ausgeglichen.
Auch die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft baut erfolgreich auf diese solide Finanzierung: Etwa die Hälfte der INVG-Kosten wird durch Fahrscheinerlöse gedeckt. Weitere 20 Prozent des Defizits werden mit Bund- und Länderzuschüssen ausgeglichen. 30 Prozent stammen aus dem kommunalen Ausgleich. Um den leistungsfähigen und attraktiven ÖPNV in der Region Ingolstadt langfristig zu sichern und weiter zu verbessern, setzt die INVG auf regelmäßige, moderate Tarifanpassungen.
Die neuen Fahrpreise, die ab 1. September 2017 gelten, orientieren sich an entsprechenden Empfehlungen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie der Verbundgeschäftsführer der großen deutschen Verkehrsverbünde. Zudem müssen die Preise im Schienenverkehr berücksichtigt werden: Die INVG ist aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen zum Ausgleich der Tarifunterschiede verpflichtet. Die Tarife der INVG steigen zum 1. September im Durchschnitt um 3,2 Prozent.
Als soziale Preisbremse lässt die INVG den gesamten Bartarif im Vorverkauf unangetastet. Allein die 6er-Karte für Erwachsene wird teurer. Die preislich attraktiv positionierte Partnertageskarte kann jedoch weiterhin als Familienkarte genutzt werden. Zusätzlich plant die Verkehrsgesellschaft die neue „DonauCard“ als Jahreskarte, die jeweils einmalig kostenfrei an Senioren herausgegeben wird, die dauerhaft die Fahrerlaubnis für Pkw zurückgeben.
Um Fahrradfahrern im Winter ein attraktives Tarifangebot im ÖPNV zu unterbreiten und den Umweltverbund insgesamt zu stärken, führt die INVG die neuen „Winter-Jobtickets“ mit fester Geltung vom 1. November bis 31. März eines Jahres in allen Bussen für die Tarifstufen 1-7 ein. Der Preis für die Schülermonatskarten wird auf 43,50 Euro angehoben. Die Stadt Ingolstadt kofinanziert den Erwerb weiterhin mit einem Festbetrag von 25 Euro, der Eigenanteil für die Nutzer steigt damit von 17 auf 18,50 Euro. Die Nachtkarte ist künftig nur mehr in den Bussen gültig.
Die Fahrkarten nach dem alten Tarif verlieren am 30. September 2017 endgültig ihre Gültigkeit. Diese Fahrkarten können gegen Anrechnung des Restwertes im Kundencenter, Mauthstraße 4, umgetauscht oder auf Wunsch der Restwert erstattet werden. Jahreskarten und Job-Tickets, die mit dem Gültigkeitsbeginn 1. August 2017 oder früher verkauft werden, bleiben bis zum aufgedruckten Datum gültig. Wie auch bei den vorangegangenen Tarifanpassungen, wird bei Fahrscheinkontrollen im Monat September 2017 besonders darauf geachtet, dass nur eindeutige Schwarzfahrervergehen geahndet werden. Kunden mit „alten Fahrscheinen“ werden vom Kontrolldienst auf die Tarifanpassung und die Umtauschmöglichkeiten hingewiesen. Erhöhte Beförderungsentgelte werden frühestens ab dem 1. Oktober 2017 erhoben.