Audi setzte im Jahr 2019 Tausende Mitarbeiter-Ideen um und sparte dabei mehr als 100 Millionen Euro ein.
(ir) Im Schnitt jeder dritte Audianer hat 2019 beim Audi Ideen-Programm mitgemacht und einen Verbesserungsvorschlag eingereicht. In Summe kamen rund 22.500 Ideen zusammen, mehr als 12.500 Vorschläge setzte das Unternehmen um. Auf diese Weise sparte Audi 2019 an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm 101,3 Millionen Euro und durchbrach damit im dritten Jahr in Folge die Schallmauer von 100 Millionen Euro. 7,4 Millionen Euro flossen 2019 als Prämien zurück an die Mitarbeiter.
„Ideen liegen heute nicht mehr einfach so auf der Straße. Vieles wurde schon verbessert, etliches bereits umgesetzt. Und doch: Unsere Audianer werden nicht müde und finden immer wieder eine Menge Dinge, um unser Unternehmen weiterzuentwickeln. Gerade vor dem Hintergrund der Transformation der Automobilbranche ist dieses Engagement meiner Kolleginnen und Kollegen von unschätzbarem Wert“, sagt Marcus Schulte, der Leiter der Audi Ideen-Agentur. Klaus Mittermaier, Geschäftsführer des Gesamtbetriebsrats der AUDI AG, ergänzt: „Niemand kennt die Produkte und die Abläufe bei Audi besser als diejenigen, die hier arbeiten. Die Audianerinnen und Audianer zeigen auf, wo es noch Verbesserungs- oder Einsparpotenziale gibt und tragen so dazu bei, dass über 100 Millionen Euro im Jahr gespart werden. Das ist wirklich eine beachtliche Leistung.“
Die Bandbreite der eingereichten Ideen ist groß – und oft sind es Themen und Prozesse im täglichen Arbeitsablauf, die die Audianer mit ihren kreativen Ideen anpacken. Ein Beispiel für eine ganz konkrete Verbesserung und Arbeitserleichterung bei den Vier Ringen ist der „Audi Meeting Assistant“, den der Informatiker Michael Luja programmiert hat. Eigentlich ist Luja in der Entwicklung von Komfortelektronik tätig – Steuergeräte sind sein tägliches Brot. Vor einiger Zeit kam dem 35-Jährigen jedoch eine Idee, die nun die Terminplanung vieler Kolleginnen und Kollegen um einiges effizienter macht. Denn schon lange störte den Audianer, wie aufwendig es teilweise werden konnte, Termine und Meetings im elektronischen Kalender einzustellen. Manchmal drehte man sich da im Kreis: War der Raum frei, gestaltete sich die Zeitspanne ungünstig für einige Teilnehmer – klappte es bei den Teilnehmern, war wiederum kein freier Raum zu finden. „Als Informatiker macht man sich über so etwas Gedanken, denn man weiß ja, dass es eigentlich auch einfacher gehen müsste“, so Michael Luja. In nur drei Wochen programmierte Luja seinen Prototyp für den „Meeting Assistant“. Er reichte ihn beim Audi Ideen-Programm ein. So kam der Kontakt zur IT-Abteilung zustande, gemeinsam mit den Experten entwickelte Luja den Meeting-Assistenten weiter – so weit, dass heute auch andere Audianer von seiner Idee profitieren.
Seit dem Jahr 1967 gibt es bei Audi ein Vorschlagswesen. In seiner jetzigen Form existiert das Audi Ideen-Programm seit 1994. Es ist ein Beteiligungsprogramm, bei dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens einbringen können. Bei seinem Ideenmanagement setzt Audi auf schlanke Prozesse: Die verantwortlichen Fachbereiche prüfen die Vorschläge der Beschäftigten dezentral und entscheiden direkt über die Umsetzung. Ein Online-Tool informiert die Audianerinnen und Audianer über die Fortschritte bei diesem Prozess und sorgt so für die notwendige Transparenz und Prozesssicherheit. Eine interne Ideen-Agentur berät die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie führt regelmäßig Wettbewerbe und Aktionen durch. Auch an seinen internationalen Standorten hat der Audi-Konzern Ideen-Programme etabliert. Die Beschäftigten in Brüssel, Győr und San José Chiapa haben 2019 insgesamt mehr als 11.000 Ideen eingereicht. Audi sparte damit rund 40 Millionen Euro.