Maler- und Lackierer- sowie Fahrzeuglackiererinnung feiern Lukasfest.
(ir) Mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Moritz in Ingolstadt hat die Maler- und Lackierer- sowie Fahrzeuglackiererinnung Ingolstadt-Pfaffenhofen ihr 130-jähriges Jubiläum gefeiert. „Jedes Jahr zu Kirchweih wird mit einem Fest dem Schutzpatron der Maler gedacht. Der Heilige Lukas ist unser Schutzpatron und sehr bedeutsam für uns“, weiß Rudolf Eiba, ehemaliger Obermeister der Innung zu berichten. Der Heilige Lukas soll der Legende nach auf Wunsch der frühen Christen ein Abbild der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind gemalt haben. Er war selbst Maler, Zeichnungen zeigen ihn beim Malen des Abbildes.
Pater Hubert Gerauer von der Pfarrei St. Moritz hat den Festgottesdienst gehalten und schätzt die Arbeit der Malerzunft: „Der Kirchenraum prägt die ganze Atmosphäre in der Kirche mit und bestimmt diese. Das wirkt sich wiederum auf die Feier der Liturgie aus – dann ist man mit ganzem Herzen dabei.“ Seit Jahrzehnten profitieren beide Seiten vom gemeinsamen Miteinander, so der Pater. „Ich freue mich, dass am Lukasfest das Fest der Maler- und Lackiererinnung stattfindet. Die Kirche hat schon immer viele Aufträge an Handwerker und Künstler vergeben. Sie ist vor allem in der heutigen Zeit auf die Handwerker angewiesen, deren Beitrag unverzichtbar ist.“ Übrigens befindet sich in der Kirche St. Moritz die Zunftstange aus dem Jahr 1520.
Mit „Gott lobe das Handwerk“ hat auch Dieter Krause, Leiter des Bildungszentrums Ingolstadt der Handwerkskammer für München und Oberbayern, seine Festrede beendet. In seinen Gedanken blickte er voller Stolz auf die Entwicklung der Innung zurück. „Es ist ein Wunder, dass eine Innung so lange besteht“, würdigte Krause das Engagement des Vorstandes. „Es geht jetzt um die Zukunft der Innung. Sobald man dieses Engagement einstellt, ist die Innung erledigt.“ Sorgen müsse man sich jedoch keine machen, weil die Innungen sehr gut dafür sorgen würden, Nachwuchs zu gewinnen. Dennoch sei es nicht mehr so einfach wie vor 20 Jahren. „Maler sind gute Gestalter im besten Sinne des Wortes. Deutsche Lackierer sind weltweit an der Spitze“, hob der Leiter des Bildungszentrums vor allem die Präzision der Arbeiten hervor. „Die Qualität der Ausbildung wird ganz klar von den Innungen in allen Handwerken aufrechterhalten. Ohne diese Einrichtungen würde die Ausbildungsqualität deutlich zurückgehen.“ Nicht zuletzt dankte er in seiner Ansprache den Frauen hinter den Handwerkern, die meist mit der Arbeit im Büro der Betriebe den Meistern den Rücken freihalten und damit auch Freiraum für die Arbeit innerhalb der Innungen ermöglichen. Am Ende seiner Rede wünschte Dieter Krause dem aktuellen Obermeister der Maler- und Lackiererinnung, Giuseppe Cota, alles Gute für eine glückliche Zu-kunft.
Bei der anschließenden Feier im Gasthaus Daniel in Ingolstadt konnten die Festgäste in Erinnerungen schwelgen. Unter anderem war der „Farbplan“ für Ingolstadt ein Thema. 1976 wurden gemeinsam mit der Fachschule für Farben- und Lacktechnik in München und dem Landesamt für Denkmalpflege 100 Häuser der Altstadt erfasst und im Stadtbauamt hinterlegt. Bauherren konnten für die Gestaltung ihrer Fassade darauf zurückgreifen. Weiter kam die schnelle Bauzeit bei der Renovierung des ehemaligen Stadels im Poppendreieck vor 20 Jahren zur Sprache, der heute die Innung sowie eine Musikschule beherbergt.
Das Foto zeigt die die Maler- und Lackiererinnung Ingolstadt-Pfaffenhofen, die mit einem Festgottesdienst in St. Moritz den Heiligen Lukas, ihren Schutzpatron, feierte.