Dritte planmäßige Betriebsversammlung 2019 im Audi-Werk


 
Der Audi-Betriebsrat forderte Antworten zur Zukunft des Standorts Ingolstadt.


(ir) „Die Verunsicherung muss ein Ende haben“: Auf der dritten Betriebsversammlung des Jahres betonte Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der AUDI AG, den dringenden Handlungsbedarf und forderte von der Unternehmensleitung Investitionen statt Sparprogramme. Der Betriebsrat erwarte in den anstehenden Verhandlungen ein klares Bekenntnis zu den deutschen Standorten und die Verlängerung der Beschäftigungssicherheit.

Wie bereits auf der letzten Betriebsversammlung im Juni stand auch dieses Mal „Audi.Zukunft“ im Mittelpunkt. Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Versammlungsleiter, betonte: „Es ist höchste Zeit, dass die Verunsicherung der Belegschaft aufhört. Wir brauchen Entscheidungen. Und diese müssen nachvollziehbar, wirtschaftlich sinnvoll und solidarisch sein.“ Audi müsse dabei langfristig eigenständig und zukunftsfähig bleiben, um den Beschäftigten eine sichere Perspektive bieten zu können, so Mosch.



Die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Rita Beck forderte in ihrem Bericht die Unternehmensleitung auf, verbindliche Auskünfte zu den zentralen Themen des geplanten Standortsicherungsvertrags „Audi.Zukunft“ zu geben: „Wir brauchen endlich eine vernünftige Planung zum zukünftigen Produktportfolio, zur Werkbelegung und zu den Stückzahlen.“

Der Audi-Betriebsrat sei sich seiner Verantwortung gegenüber der Belegschaft und der Region bewusst und werde dies in den bevorstehenden Verhandlungen mit dem Unternehmen deutlich machen. „Die Transformation wird 2025 nicht beendet sein, daher halten wir an unserer Forderung nach der Verlängerung der Beschäftigungssicherheit bis 2030 fest.“

Als weitere Eckpunkte nannte Beck unter anderem Aus- und Weiterbildung, Investitionen in den Standort und eine stärkere Mitbestimmung bei Entscheidungen über Fremdvergabe und die Einführung neuer Technologien. „Wir müssen heute die Weichen für eine umweltfreundliche Produktpalette stellen,“ so Beck. Technologieoffenheit und technische Flexibilität seien dabei Grundvoraussetzungen, denn nur so könne man die Arbeitsplätze der Zukunft am Standort Ingolstadt sichern.



Diesen Ball griff Audi-Personalvorstand Wendelin Göbel in seiner Rede auf: „Bei Audi.Zukunft geht es darum, die Zukunftsfähigkeit von Audi und die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu sichern.“ Göbel appellierte an den Team-Spirit, indem er betonte, dass alle Audianer das Unternehmen großgemacht hätten. Das solle auch in Zukunft so bleiben und deshalb, so Göbel, „müssen wir jetzt die notwendigen Schritte tun – auch wenn diese weh tun.“

Sein Kollege Hans-Joachim Rothenpieler, Entwicklungsvorstand bei Audi, gab in seinem Bericht zunächst einen Rückblick auf die IAA in Frankfurt; dieser wurde am Ende aber mehr zu einem Ausblick auf viele neue Modelle der Vier Ringe. Die IAA habe gezeigt: „Audi ist schon heute im Aufbruch und künftig konsequent elektrisch unterwegs“, so Rothenpieler. Der Entwicklungschef lieferte der Audi-Mannschaft auch Einblicke in die tägliche Arbeit der TE: Die Entwicklung werde komplexer, da stoße man mit den heutigen Arbeitsweisen schnell an Grenzen. „Deshalb arbeiten wir im Konzern noch enger zusammen und bündeln die Kräfte. Konzernsynergien helfen uns, uns zukunftsfähig aufzustellen“, so der Entwicklungschef.

Das Foto zeigt von links nach rechts Marc Lichte, Leiter Design der AUDI AG, Bram Schot, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG, Jörg Schlagbauer, Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Ingolstadt und Vorsitzender der IG Metall Vertrauenskörperleitung, Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der AUDI AG, Hans-Joachim Rothenpieler, Vorstand Technische Entwicklung der AUDI AG, Rita Beck, Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Ingolstadt, Wendelin Göbel, Vorstand Personal und Organisation der AUDI AG.