Eine Chance für Ingolstadt?



Der Regierungskoalition in Ingolstadt schwindet die Mehrheit.

(ir) Zum Austritt von Bürgermeister Sepp Mißlbeck und seines Stadtratskollegen Dr. Gerd Werding aus der FW-Fraktion erklärt Christian Lange, Vorsitzender der BGI-Fraktion:

„Gerd Werding ist ehrlich: Peter Springl hat versagt und die FW-Fraktion zerstört. Durch dessen CSU-Hörigkeit und sein Selbstverständnis als Mehrheitsbeschaffer haben die FW in dieser Wahlperiode jegliche Eigenständigkeit verloren. Fehlende Wertschätzung sowie schlechter Stil des Fraktionsvorsitzenden taten ein Übriges - da war diese Konsequenz absehbar. Die Reaktion der neuen CSU-Fraktionsvorsitzenden auf die Austritte zeigt die ganze Hilflosigkeit und Unprofessionalität von CSU und FW im Ingolstädter Stadtrat.



Die Zeit ist reif für einen Wechsel: Mauscheleien, Korruptionsaffären und Vetternwirtschaft erschüttern unsere Stadt seit zwei Jahren. Spätestens jetzt müsste allen Bürgern klar sein, dass CSU und FW nicht mehr regierungsfähig sind. Auch der OB hat mit seiner Führung versagt, denn er hat die Zügel nicht mehr in der Hand. Zudem ist er laut CSU-Fraktion überlastet und braucht jetzt die Unterstützung des 2. Bürgermeisters als eine Art ‚Prinzregent‘.

Der Stadtrat hat jetzt zur Halbzeit der Wahlperiode eine große Chance: Die führenden Köpfe der Regierungskoalition, Christian Lösel, Albert Wittmann und Peter Springl, isolieren sich offenbar immer mehr selbst und ich hoffe, dass es dem Stadtrat jetzt gelingt, das Ruder endgültig wieder in die Hand zu nehmen. Die Zeit der Gutsherren und des Regierens von oben herab ist hoffentlich in Ingolstadt bald vorbei - im Interesse unserer Stadt und der Menschen, die hier leben.

Und: Spätestens jetzt merkt jeder Bürger der Stadt, dass es eben nicht die BGI war, die die schlechte Stimmung im Stadtrat verursacht hat – nein, es waren die Arroganz und die Ignoranz der CSU/FW-Spitze gegenüber dem Stadtrat, die dort die Atmosphäre belasteten.“