Eine Milliarde Euro Schulden für Ingolstadt?

(ir) Die BGI warnt erneut vor einer Schuldenfalle und blickt mit großer Sorge auf die Ingolstädter Haushaltsentwicklung.

In der ersten Fraktionssitzung im neuen Jahr haben die Stadträte der Bürgergemeinschaft Ingolstadt den Haushaltsplan 2016 noch einmal erörtert. Dabei hat die Fraktion die Entwicklung der finanziellen Situation der Stadt Ingolstadt in verschiedenen Szenarien durchgerechnet und blickt noch mehr als im Dezember mit großer Sorge auf die weitere Entwicklung der Haushaltssituation in Ingolstadt.

Im schlimmsten Fall könnte Finanzreferent Albert Wittmann in den nächsten Jahren bis zu einer Milliarde Euro Schulden anhäufen. Diese beängstigende Zahl errechnet sich, wenn die Gewerbesteuer-Einnahmen aus dem VW-Konzern auch für die Jahre 2017 bis 2019 wegfallen, was zu Mindereinnahmen von zirka 120 Millionen Euro in diesen Jahren führen würde. In diesem Fall ist auch der dann entstehende Kreditbedarf samt den anfallenden Zinsen zu berücksichtigen, wodurch die Verschuldung des städtischen Haushaltes bis auf mindestens 330 Millionen Euro bis Ende 2019 anwachsen kann. Zusätzlich zu dieser möglichen Verschuldung im städtischen Haushalt sind die Schulden der Tochterunternehmen zu addieren, die derzeit ca. 800 Millionen Euro betragen.

„Wer diese Fakten betrachtet, erkennt unschwer, dass die Summe von einer Milliarde Euro nicht aus der Luft gegriffen ist, sondern leider im Rahmen der möglichen Entwicklung liegt“, warnt der Fraktionsvorsitzende der BGI Christian Lange. „Daher ist es dringend erforderlich, dass die Stadt Ingolstadt sich ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgern bewusst wird und wieder zu einer soliden und vernünftigen Finanzpolitik zurückfindet und die geplanten Investitionen noch einmal kritisch hinterfragt. Sonst laufen wir Gefahr, dass die ‚Boomtown´ Ingolstadt in eine Schuldenfalle tappt!“