Oberbürgermeister Christian Scharpf will Ende Juli alle einschlägigen Protagonisten der Stadtgesellschaft zu einem runden Tisch einladen.
Unsere Redaktion erreichte eine Pressemitteilung von Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf, die nachfolgend ungekürzt veröffentlicht wird:
„Unsere Altstadt ist das Herz und die Seele Ingolstadts. Für mich und für alle Schanzer.
Das Sterben des Einzelhandels in der Altstadt und die Verödung unserer Fußgängerzone machen mich traurig. Die Zukunft unserer Innenstadt beschäftigt mich intensiv. Ich will mich mit dem Niedergang nicht abfinden, wir müssen etwas Neues anpacken und ich bin wild entschlossen.
Unsere Innenstadt hat sich immer gewandelt. Noch zu Zeiten meines Großvaters war in der Ludwig- und Theresienstraße eine Bierwirtschaft und eine Brauerei nach der anderen. Dann kam das Fußgängerzonenkonzept aus den 70er-Jahren, das nicht erst seit dem Kaufhof-Aus schon länger nicht mehr funktioniert.
Wir stehen an einem tiefgreifenden Wendepunkt. Vielen Städten in Deutschland geht es so, aber wir dürfen uns damit nicht abfinden. Kurzfristig kann es nur punktuelle Verbesserungen geben, aber grundlegende Veränderungen werden nicht schnell gehen. Ein neues Pflaster in der Fußgängerzone wird es jedenfalls nicht herausreißen und nur mit einer ‚Eventisierung‘ der Altstadt ist es auch nicht getan. Es wird ein langfristiger Veränderungsprozess werden, der einige Jahre in Anspruch nehmen wird. Und den müssen wir aktiv gestalten.
Wir müssen Innenstadt neu denken. Wir brauchen neue Impulse. Wir müssen einen Prozess aufsetzen, der den Paradigmenwechsel einläutet und begleitet. Innerhalb der Kernverwaltung im Rathaus wird das nicht funktionieren. Wir müssen den Innenstadtumbau perspektivisch angehen mit einem oder einer zentral Verantwortlichen.
Warum kommen die Menschen überhaupt in die Innenstadt? Warum sollen sie das trotz Westpark und Village auch in Zukunft noch tun? Was ist das Zukunftspotential der Innenstadt? Am Beginn stehen freilich mehr Fragen als Antworten. Egal: Wir brauchen ein Zukunftskonzept Innenstadt.
Ich habe acht Wochen nach der Amtsübernahme eine ganze Vielzahl an Themen, die mich beschäftigten. Die Zukunft der Innenstadt gehört dabei zu den zentralen Fragen.
Wir ‚hirnen‘ im Rathaus gerade intensiv hin, wie wir diesen Prozess aufsetzen. Für Ende Juli werde ich alle einschlägigen Protagonisten der Stadtgesellschaft zu einem runden Tisch einladen. Es soll aber nicht nur geredet werden, sondern ich möchte, dass aus diesem runden Tisch ein konkreter Fahrplan entsteht, wie wir weiter machen und wie wir diesen Prozess aufsetzen. Die Stadt ist dabei nicht nur einsamer ‚Vorturner‘, sondern es muss eine Gemeinschaftsaufgabe werden, bei der alle gesellschaftlichen Akteure mitmachen. Packen wir‘s an!“