Feuer im Haus: Blinder Mann verständigt Feuerwehr


 
In der Osternacht musste die Ingolstädter Feuerwehr zu einem Brand in Ingolstadt ausrücken.

(ir) Wie die Ingolstädter Berufsfeuerwehr mitteilte, ereilte in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag gegen 2:00 Uhr ein Notruf aus der Haunwöhrer Straße in Ingolstadt die Integrierte Leitstelle. Der Anrufer teilte mit, dass in einem Einfamilienhaus ein Brand ausgebrochen sei.



„Die Situation gestaltete sich zunächst insofern dramatisch, als dass der Anrufer selbst sich als sehbehindert beschrieb und mit ihm seine pflegebedürftige Mutter im Gebäude vom Rauch eingeschlossen wäre“, so ein Berufsfeuerwehrsprecher.



Und er fügte hinzu: „Zudem musste zu diesem Zeitpunkt noch davon ausgegangen werden, dass sich ein weiterer Angehöriger im Obergeschoß des Gebäudes befindet.“



Beim Eintreffen der Floriansjünger trat an verschiedenen Stellen um das Gebäude Rauch ins Freie und aus der angebauten Garage waren Hilferufe zu hören. Nahezu zeitgleich wurden zwei Strahlrohre vorgenommen, eine Zugangstür zum Vorbau vor der Haustür sowie ein Garagentor aufgebrochen und dadurch der seit Geburt erblindete Anrufer gerettet. Er wurde unvermittelt mit Verdacht auf Rauchvergiftung der Obhut des Rettungsdienstes übergeben.



In dieser Phase stellte sich heraus, dass das Feuer sich auf den Vorbau vor der Haustür beschränkte und dort abgestellter Hausrat brannte. Die Wohnräume im Erdgeschoss waren vom Brand noch nicht betroffen. Lediglich im Zugangsbereich hatte sich wegen einer geplatzten Türverglasung etwas Rauch angesammelt. Daher wurde auch nach kurzer Zeit die hochbetagte Mutter des Anrufers unversehrt im Schlafzimmer angetroffen.



Sie wurde zunächst unter Betreuung an einem offenen Fenster im Schlafzimmer belassen und erst zu einem späteren Zeitpunkt vorsorglich an den Rettungsdienst übergeben. So konzentrierten sich alle Bemühungen auf die Suche nach der dritten Person - einem Taxifahrer - bis sich nach einiger Zeit herausstellte, dass er noch mit seinem Fahrzeug unterwegs ist.



Die 96-jährige Bewohnerin und ihr Sohn wurden vom Rettungsdienst zur Kontrolle ins Ingolstädter Klinikum verbracht. „Die Bekämpfung des Brandes an sich gestaltete sich nicht weiter problematisch: eines der beiden Strahlrohre löschte das Feuer binnen weniger Sekunden“, so der Berufsfeuerwehrsprecher weiter.



Und er fügte hinzu: „Allerdings mussten zur Kontrolle der Brandausbreitung Teile einer Holzdecke aufgebrochen werden. Unklar blieb bis zum Einsatzende die eigentliche Ursache des Feuers. Dazu hat die Polizei ihre Ermittlungen aufgenommen.“



Im Einsatz waren 22 Beamte der Ingolstädter Berufsfeuerwehr und rund 30 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Haunwöhr und Hundszell.