Freihandel in Schranken weisen

(ir) Ingolstädter gründen Aktionsbündnis gegen TTIP und Co.

Am Montag wurde das Ingolstädter Aktionsbündnis gegen TTIP, CETA und TiSA gegründet. Rund 30 Teilnehmer verschiedener Parteien und Bürgerinitiativen aus Ingolstadt trafen sich im Gewerkschaftshaus zur Gründungsveranstaltung. Auf Initiative der Grünen und der Linkspartei fand dieses erste Treffen statt, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit der verschiedenen Gruppen und Parteien auszuloten und mit gezielten Aktionen, beispielsweise Unterschriftensammlungen, das Volksbegehren gegen CETA zu unterstützen.

„Ziel ist es regional dazu beizutragen diese undemokratischen und im Geheimen verhandelten Freihandelsabkommen zu verhindern“, schreibt Francesco Garita von der Linkspartei in einer Pressemitteilung. Dabei gehe es vor allem um Handelskriterien und eine neue Art von Investorenschutz wie Investor-Streitschlichtung. „Dies vermag die Demokratie und den Rechtsstaat auszuhöhlen“, meint Garita. Und weiter: „Die Interessen global agierender Konzerne werden im derzeitigen Verhandlungsprozess, über nationales und europäisches Recht gestellt.“

Karl Bär, Mitarbeiter des Umweltinstituts München, referierte in einem Vortrag, warum es ein solches lokales Bündnis geben sollte. Er machte in seinem Vortrag darauf aufmerksam, welche Auswirkungen die momentan verhandelten Freihandelsabkommen auf die Menschen haben wird, da alle wichtigen Lebensbereiche, vom Einkauf bis zu den individuellen Arbeits- und Sozialstandards, direkt von TTIP, TiSA und CETA betroffen sind.
Diese Abkommen würden Arbeits-, Sozial-, Umwelt-, Datenschutz-, Dienstleistungs- und Verbraucherschutzstandards senken, sowie öffentliche Aufgaben einzig den Marktinteressen unterwerfen, meinen die Mitglieder des Aktionsbündnisses.

Das seien nur ein paar der vielen Gründe, die nicht nur für Bär gegen diese Freihandelsabkommen sprechen. Auch diejenigen, die sich am Montag im Ingolstädter Gewerkschaftshaus versammelt hatten, wollen eine Zerstörung der Fundamente unserer Gesellschaft verhindern.
Sie haben deshalb an diesem Abend das Ingolstädter Bündnis „Plattform gegen TTIP, TiSA und CETA“ ins Leben gerufen, das sich nicht nur für einen verstärkte Thematisierung in Ingolstadt und transparente Verhandlungen einsetzt, sondern auch für die Rechte der Arbeitnehmer, den Erhalt und Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge sowie ein soziales Europa einstehen will.

Gründungsmitglieder des Bündnisses sind BUND Naturschutz in Bayern e.V. - Kreisgruppe Ingolstadt, die Kreisverbände von BÜNDNIS90/GRÜNE, ÖDP und DIE LINKE.

„Weitere Bürger, Gruppen, Verbände, Parteien und Vereine sind herzlich eingeladen, das Bündnis zu verstärken“ schreibt Francesco Garita abschließend.