Gemeinsam für Wirtschaft und Arbeit in der Region


 
Spitzengespräch der Gewerkschaften mit SPD-OB-Kandidat Christian Scharpf.

(ir) Bei einem Spitzengespräch im Vorfeld der Audi-Betriebsversammlung hat der Ingolstädter OB-Kandidat Christian Scharpf (SPD) gemeinsam mit Gewerkschaftsvertretern die wirtschaftliche Situation in der Region Ingolstadt erörtert und mit den Gewerkschaften diskutiert, wie die Stadt und er als künftiger Oberbürgermeister die Unternehmen unterstützen können.

Einigkeit besteht, dass die aktuellen Probleme in der Automobilindustrie keine konjunkturellen Gründe haben. „Wir sind mitten in der Transformation zur Elektromobilität. Auch die Kommunen müssten hier ihren Beitrag leisten, zum Beispiel beim nachdrücklichen Aufbau einer Ladeinfrastruktur im öffentlichen Straßenraum“, sagte Bernhard Stiedl, der erste Bevollmächtigte der IG Metall.



Außer ihm waren auch Audi-Betriebsratschef Peter Mosch, Jörg Schlagbauer, IG-Metall-Vertrauenskörperleiter bei Audi, Andreas Domke, VK-Chef bei Airbus Manching, Lothar Klaritsch und Enno Frömert, die Betriebsratsvorsitzenden des Automobilzulieferers Scherm Gruppe an den Standorten Ingolstadt und Neuburg, gekommen.

Neben zahlreichen weiteren Themen betonten die Gewerkschaftsvertreter übereinstimmend auch die Notwendigkeit der Umqualifizierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die neuen Technologien. Seit 2019 gebe es bereits ein Qualifizierungschancengesetz. Auch die Stadt, die Agentur für Arbeit und die Technischen Hochschule könnten sich hier einbringen, um die Beschäftigten fit für die Tätigkeiten von morgen zu machen.



OB-Kandidat Scharpf sagte zu, sich der von den Gewerkschaftsvertretern angesprochenen Themen anzunehmen und deren Umsetzung anzuschieben. Zugleich betonte er die Notwendigkeit konkreter Schritte Seitens der Stadt, um die wirtschaftliche Monostruktur in der Region abzufedern: „Die großen Unternehmen haben meine volle Unterstützung. Darüber hinaus brauchen wir dringend ein Gewerbeflächenentwicklungsprogramm, damit sich neue Unternehmenszweige ansiedeln können. Dass ein guter Gewerbesteuerzahler wie Dr. Wack Chemie die Stadt mangels Expansionsmöglichkeiten verlässt, darf uns nicht noch einmal passieren.“ In der Liegenschaftspolitik sei in der Vergangenheit einiges versäumt worden. Darüber hinaus will Scharpf ein Gewerbehofprogramm auflegen: „Die Stadt muss gerade für kleinere und mittlere Betriebe des Handwerks, der Industrie und des Handels Gebäudeflächen zu dauerhaft günstigen Konditionen anbieten, um den Mittelstand zu stärken.“