Gespenstisch aber ungefährlich


 
Gespinstmotten fressen auch in der Region Bäume und Sträucher kahl.

(ir) Seit Mitte Mai sind in der ganzen Region Sträucher und Bäume zu sehen, an denen kein Blatt mehr zu sehen ist, die dafür aber von einem dichten Gespinst überzogen sind.

Ursache sind nicht die gefürchteten Raupen des Eichenprozessionsspinners sondern die der ungefährlichen Gespinstmotte. Von der gibt es in Mitteleuropa 74 verschiedene Arten, die sich jeweils auf eine oder zwei Wirtspflanzen spezialisiert haben. Am häufigsten sind Traubenkirschen betroffen, aber auch Weiden, Faulbaum und Pfaffenhütchen werden befallen. Die gefräßigen Raupen der unscheinbaren Schmetterlinge können die Blätter ihrer Wirtspflanze nahezu komplett auffressen, bevor sie sich geschützt vor Fressfeinden unter dem silbrigen Gespinst verpuppen.



Für die betroffenen Gehölze bedeutet das aber keine dauerhafte Schädigung; mit dem Johannistrieb treiben sie ab Mitte Juni wieder aus. Auch für den Menschen sind Raupen und Gespinst trotz des gespenstischen Aussehens der befallenen Gehölze ungefährlich.

„Die Gespinstmotten werden uns wohl die nächsten Jahre vermehrt begleiten und weiter ausbreiten, da sie vom Klimawandel profitieren“, bedauert Dr. Rupert Ebner, der als Referent für Gesundheit, Klimaschutz und Umwelt für alle Aspekte dieses Naturphänomens zuständig ist. „Eine Bekämpfung ist aber weder sinnvoll noch notwendig.“