Grüne strikt gegen die Linden-Abholzung




(ir) Die Grünen lehnen Baumfällungen, wie sie in zwei Bezirksausschüssen gefordert wurden, kategorisch ab

Letzte Woche wurde kontrovers diskutiert, ob Lindenbäume, insbesondere solche am Straßenrand, abgeholzt werden sollten. So ist kürzlich im BZA West und im BZA Nordost die Fällung von Linden gefordert worden. Auch in der Stadtratssitzung im Oktober wurden in der Fragestunde die Lindenbäume thematisiert und deren Erfassung gefordert. Dazu nimmt die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wie folgt Stellung:

"Offenbar stören sich vor allem Autobesitzer am jährlichen Laub- und Blütenabwurf der Lindenbäume so sehr, dass der drastische Schritt der Baumfällung tatsächlich denkbar erscheint. Passend dazu gab es auch im letzten Stadtrat eine Anfrage aus der CSU-Fraktion, wie viele Linden denn auf dem Stadtgebiet stünden. „Um zu überlegen, sich dieser Bäume in großem Stil zu entledigen?“ fragen die GRÜNEN kritisch.



Die GRÜNEN lehnen solche Baumfällungen kategorisch ab. So wie vereiste Scheiben, Regen und Sonnenschein gehören auch Bäume und deren Laub- oder Blütenabwurf zu den erlebbaren Phänomenen der Natur. Birkenstaub, Lindentau … auch Autobesitzer müssen mit solchen Umständen leben, sie können sich darauf einstellen und gegebenenfalls ein paar Meter weiter weg parken.

Stadtbäume wie die Linden haben einen positiven Effekt zum Beispiel auf die Schadstoffbelastung der Luft und damit auf das Wohlbefinden aller Quartiersbewohner. Die positive Wirkung der Linden für den Menschen und der ökologische Nutzen seien unbedingt höher einzuschätzen als mögliche Unannehmlichkeiten für Einzelne, stellen die GRÜNEN klar. Im Übrigen sei der Baumschutz hierzu klar geregelt, ebenso die Kehrdienste und Straßenreinigung.




Stadträtin Barbara Leininger weist auf Jahrhunderte alte Traditionen hin, die man gerade bei uns und gerade mit den Linden als Dorfbaum immer gepflegt habe. „Viele Geschichten und Lieder ranken sich um diesen Baum, häufig steht auch heute noch die ´Dorflinde´ in der Ortsmitte. Im Frühsommer erfüllt die Linde wochenlang auch Ingolstädter Plätze und Alleen mit ihrem Duft.“

Den ökologischen Nutzen betont Fraktionsvorsitzende Petra Kleine: „ Als Stadtbaum ist die Linde eine wichtige Hummel- und Bienenweide. Sie ist anspruchslos und tolerant, was den Standort angeht und was wegen des Klimawandels besonders wichtig ist. Linden haben wenig Krankheiten oder Schäden und erreichen (eigentlich) ein hohes Lebensalter.“
Für die GRÜNEN gelte daher: Linden leben lassen! Die Frage, wieviel Arbeit der StadStadtverwaltung durch das Zählen der vielleicht 1000 Ingolstädter Linden entstanden sei und wieviel Kosten durch die Vernichtung alter Linden und deren (CO2-neutrale) Ersatzpflanzungen entstünden, bedürften im Übrigen ebenfalls der Aufklärung."