Eine Reenactment-Gruppe aus dem Nördlinger Ries veranstaltet ein historisches Lager aus der Zeit des 30-jährigen Krieges im Hof des Neuen Schlosses in Ingolstadt.
(ir) Vom Mittwoch 15. August bis Sonntag 19. August 2018 wird die Reenactmentgruppe der Kurfürstlich Bayerischen Landsknechte e.V. aus dem Nördlinger Ries ein Lager im Hof des Bayerischen Armeemuseums in Ingolstadt aufschlagen. Sie zeigen, wie die Söldner der damaligen Zeit gelebt, gekocht und gekämpft haben. Handhabung von Blank- und Schusswaffen werden demonstriert und Fragen zur damaligen Zeit beantwortet. Professionelle Fechter werden nicht nur demonstrieren, wie gekämpft wurde, sondern lassen auch Gäste die Handhabung probieren.
Der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618 gilt als Beginn des 30-jährigen Krieges. Der Aufstand der protestantischen böhmischen Stände, der sich gegen die Rekatholisierungsversuche des böhmischen Königs aus dem Haus Habsburg richtete führte zu einem der verheerendsten Kriege der europäischen Geschichte. Der 30-jährige Krieg entvölkerte in den kommenden Jahren Deutschland und Europa mancherorts nahezu total.
Am 24. Oktober 1648 endete der Krieg in Deutschland. Seine Feldzüge und Schlachten hatten überwiegend auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches stattgefunden. Die Kriegshandlungen selbst, aber auch die durch sie verursachten Hungersnöte und Seuchen verwüsteten und entvölkerten ganze Landstriche. In Teilen Süddeutschlands etwa überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung.
Der Verein der Kurfürstlich Bayerischen Landsknechte e.V. führt auch die Kopie einer Fahne des 30-jährigen Krieges, dessen Original im Bayerischen Armeemuseum vorhanden ist. Das Lagerleben kann jederzeit zu den Museumsöffnungszeiten besucht und besichtigt werden. Als Highlight wird die Gruppe das Schießen mit einem 50mm Regimentsstück demonstrieren. Die Zeiten dazu werden am Museumseingang angeschrieben werden. Die Reenactors und das Museum freuen sich auf viele Besucher.