Im Austausch mit psychisch Kranken



 
(ir) CSU-Fraktionsvorsitzende und Bezirksrätin Patricia Klein bei Caritas-Beratungsstelle.

Die Problematik „Isolation und Einsamkeit bei psychisch kranken alten Menschen“ hat im Mittelpunkt eines Gespräches Betroffener und von Caritas-Fachkräften mit der Ingolstädter Bezirksrätin und CSU-Fraktionsvorsitzenden Patricia Klein gestanden. Der Austausch in der Beratungsstelle für psychische Gesundheit mit gerontopsychiatrischem Fachbereich der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt am Montag war Teil der in diesen Wochen stattfindenden bayernweiten Aktion Rollentausch der Freien Wohlfahrtspflege.

Sieben von dem Dienst Beratene schilderten vor allem ihre unterschiedlichen Schwierigkeiten, die ihnen ihre psychischen Erkrankungen im Alltag bereiten und wie sie zu der Beratungsstelle gekommen sind. Ein weiteres Thema war ein notwendiger Umzug im Alter, die damit verbundene Entwurzelung von der Heimat und wie man in einem fremden Umfeld Kontakt und einen neuen Lebensmittelpunkt finden kann. Die psychische Erkrankung verstärkt die Tendenz, sich zurückzuziehen und gar nicht mehr aus dem Haus zu gehen: Darin waren sich Betroffene und Fachkräfte ebenso einig, wie in der Erfahrung, dass ebenfalls die Angehörigen oder andere Bezugspersonen mit solch einer Situation überfordert sein können.



Alle beratenen alten Menschen betonten, wie wichtig der Gerontopsychiatrische Dienst für sie sei, um Ansprechpartner und Unterstützung zu haben. Gegenüber Patricia Klein schilderten sie auch ihre Schwierigkeiten und Hemmschwellen, sich bestehenden Seniorengruppen anzuschließen. Gleichzeitig zeigten sie sich daher aber auch froh um die fachlich durchgeführten Gruppen der Caritas-Beratungsstelle. Verstärkt wurde der Wunsch nach mehr Angeboten tagsüber geäußert, die von Fachkräften angeleitet werden.

Neben dem Gespräch mit den Betroffenen diskutierte Patricia Klein auch mit Diplom-Psychologin Andrea Ploß, Leiterin der Caritas-Beratungsstelle, der für den Fachbereich zuständigen Sozialpädagogin Silke Felsmann und dem Sozialpädagogen Stefan Preindl. Frau Klein zeigte sich von den Informationen persönlich ergriffen. Sie äußerte sich sehr wertschätzend gegenüber den Berichten der Klienten der Beratungsstelle. Diese seien sehr bereichernd für sie gewesen, da ihr sonst eher Anträge mit nüchternen Fakten und Zahlen zu Entscheidungsfindungen vorliegen würden. Die Politikerin betonte die Wichtigkeit eines ambulanten gerontopsychiatrischen Beratungsangebotes und auch die Notwendigkeit, in diesen Bereich zu investieren: unter anderem, da dadurch wiederholte stationäre Aufenthalte von älteren psychisch kranken Menschen vermieden werden könnten.



Ziel der Aktion Rollentausch ist es, Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft die Möglichkeit zu geben, soziale Arbeit und Pflege in der Praxis kennenzulernen. Durch direkten Kontakt mit Betroffenen sollen Nöte und Hilfen den Verantwortlichen veranschaulicht werden. Nach dem Eindruck der Caritas-Mitarbeitenden trug das Gespräch mit Patricia Klein dazu bei, Verständnis für die Situation der älteren Menschen mit psychischen Problemen und auch der Beratungsstelle zu wecken. Die Beratungsstelle ist unter 0841/ 309-100 zu erreichen.

Das Foto zeigt die Ingolstädter CSU-Fraktionsvorsitzende und Bezirksrätin Patricia Klein (3. von links im Gespräch) wie sie sich im Rahmen der Aktion Rollentausch persönlich bei Betroffenen und Caritas-Fachkräften erkundigte.