Ingolstadt ist und bleibt eine faire Stadt

(ir) Die Auszeichnung "Fairtrade-Town" wird für Ingolstadt um zwei weitere Jahre verlängert.

Am 4. Februar 2014 wurde Ingolstadt feierlich mit dem Titel Fairtrade-Town von der TransFair-Agentur ausgezeichnet. Die Auszeichnung Fairtrade-Town wird weltweit vergeben und mittlerweile darf sich eine beachtliche Zahl deutscher Städte so nennen.

Um Fairtrade-Town zu werden und auch zu bleiben, müssen fünf Kriterien erfüllt sein:

1. Ratsbeschluss
Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des Fairen Handels. Bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Büro des (Ober)Bürgermeisters wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt ausgeschenkt.

2. Steuerungsgruppe
Eine lokale Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.

3. Fairtrade-Produkte im Sortiment
In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus Fairem Handel angeboten. Richtwert ist hier die Einwohnerzahl der Kommune (in Ingolstadt mindestens 24 Geschäfte und 12 Gastronomiebetriebe)

4. Zivilgesellschaft
Produkte aus Fairem Handel werden in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Darüber hinaus werden Bildungsaktivitäten zum Thema Fairer Handel umgesetzt, oft im Rahmen weiterer Kampagnen von TransFair zum Beispiel der Kampagne Fairtrade-Schools.

5. Medien
Die örtlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Town.

Alle fünf Kriterien sind in Ingolstadt nach wie vor erfüllt.
„Die Stadt Ingolstadt übernimmt eine Vorreiterrolle im Rahmen der Kampagne und eine Vorbildfunktion für viele weitere Kommunen“, heißt es im Schreiben von TransFair, das Ingolstadt den Titel für zwei weitere Jahre zuerkennt.

Vier bis fünf Mal im Jahr kommt die Arbeitsgruppe Fairtrade-Town zusammen und plant Projekte bzw. organisiert deren Umsetzung. Drei Stadträte/-innen, je ein/-e Vertreter/-in der beiden Kirchen und der Schulen, eine Vertreterin des Weltladens sowie ein oder zwei Vertreter/-innen der Stadtverwaltung bilden den Kern der Arbeitsgruppe, die je nach Bedarf weitere Teilnehmer haben kann.

Natürlich steht auch der Ingolstädter Stadtrat einstimmig hinter dem Projekt. Bereits seit 1995 wird in den städtischen Kantinen Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt, seit 2007 gibt es einen Stadtratsbeschluss gegen die Beschaffung von Produkten, die mit Kinderarbeit hergestellt werden.

Die Basis für den Titel Fairtrade-Town sind jedoch die vielen Ehrenamtlichen und Freiwilligen, die sich im Sinne des fairen Handels und der fairen Produktionsbedingungen engagieren. Das sind – ohne hier eine vollständige Aufzählung zu erreichen – vor allem die Mitglieder und Mitarbeiter/-innen des Weltladens, die Engagierten in den Kirchen und Schulen, die Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die faire Produkte anbieten, die Kunden, die faire Produkte kaufen und alle Mitbürger/-innen, die im Alltag versuchen, fair produzierte und gehandelte Produkte in den Fokus zu rücken.

Was wurde in den vergangenen zwei Jahren erreicht:
- Faire Modenschau 2014 und 2015 im Weltladen
- Ausstellung fairer Krippen (Krippenweg, Schaufenster der Sparkasse)
- Kooperation des Weltladens mit der Schulmedienzentrale (Themenkisten)
- Über 90 Bildungsveranstaltungen (2014: 52; 2015: 58) mit über 1.000 (2014) bzw. über 1.500 (2015) erreichten Personen. 2015 und 2016 Förderung der Bildungsarbeit durch die Bürgerstiftung Ingolstadt
- Jährliches Afrikafest; Entwicklungspartnerschaft mit Burkina Faso
- Montessori-Schule wurde Fairtrade-Schule

Was ist in den nächsten Monaten geplant?
- Faire Bälle für alle Schulen, später auch für die Vereine (80 Bälle sind bestellt)
- Faire Modenschau jährlich an zentraler Stelle der Innenstadt (z.B. am Rathausplatz)
- Gnadenthal-Gymnasium will Fairtrade-School werden.
- Multivisionsveranstaltung von LobOlmo im Herbst 2016 (Maya-Fairtrade)
- Fairtrade-Stand auf dem Christkindlmarkt jeweils im Dezember ab 2016

Weitere Informationen zum fairen Handel in Ingolstadt, darunter auch eine Liste der Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die am Projekt teilnehmen, gibt es im Internet unter
www.ingolstadt.de/fairtrade
www.weltladen-in.de

Allgemeine Informationen zum fairen Handel findet man unter anderem bei:
www.fairtrade-towns.de
www.fairtrade-deutschland.de