Jubiläum im Corona-Jahr



100 Jahre Gesundheitsschutz bei Audi.

(ir) Gesundheit ist gefragter denn je: Im Jahr 2020 feiert der Audi Gesundheitsschutz sein 100-Jähriges. Eine große Feier gibt es nicht, Corona-bedingt. „Die Corona-Pandemie zeigt einmal mehr, wie zentral das Thema Gesundheit ist – in der Gesellschaft, aber auch in den Unternehmen. Bei Audi steht die Gesundheit der Beschäftigten bei allem, was wir tun, an erster Stelle“, sagt Personalvorständin Sabine Maaßen.



1920 hat der erste hauptamtliche Sanitäter seine Arbeit bei NSU, einem Vorgängerunternehmen der Vier Ringe, in Neckarsulm aufgenommen – die Geburtsstunde des professionellen Gesundheitsschutzes bei Audi. Am Anfang stand die Versorgung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Verletzungen oder akuten Notfallsituationen im Fokus. Das ist auch heute immer noch ein wesentlicher Bestandteil: „Wenn im Werk etwas passiert, jemand zum Beispiel einen Herzinfarkt hat, sind wir in der Regel nach drei Minuten an Ort und Stelle. Diese Nähe und Schnelligkeit hilft, Leben zu retten“, sagt Andreas Haller, Leiter des Audi Gesundheitswesens. Inzwischen hat der Gesundheitsschutz bei den Vier Ringen viele Facetten: von der akut- und notfallmedizinischen Betreuung über die arbeitsmedizinische Vorsorge, die individuelle Prävention und die Inklusion von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen zu ihrer Tätigkeit beraten werden, bis hin zur Arbeitsplatzgestaltung selbst – dieser soll ergonomisch, sicher und gesunderhaltend sein. „Ganz aktuell zum Beispiel haben wir während des Lockdowns die Arbeitsplätze bei Audi ‚Corona-ready‘ gemacht. Wir arbeiten da im Unternehmen sehr eng und sehr gut mit vielen Partnern zusammen“, so Haller.



Ein wichtiger Partner in diesem Miteinander ist der Betriebsrat. Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der AUDI AG dazu: „Die Unfallverhütung im Betrieb und die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen haben für uns als Arbeitnehmervertretung einen sehr hohen Stellenwert. Blickt man zurück auf die Anfänge industrieller Arbeit – auch in der Automobilindustrie – und vergleicht sie mit heutigen Arbeitsschutz-Maßstäben, sieht man, dass in den vergangenen 100 Jahren betrieblich und politisch viel erarbeitet wurde. Mein Dank gilt allen Mitgliedern der innerbetrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzausschüsse – Werkärzten, Führungskräften und Betriebsräten – die gemeinsam und mit großem Engagement einen hohen Standard im Gesundheitsschutz bei Audi setzen.“



So breit ist das Spektrum des Audi Gesundheitsschutzes:
Vom Audi Checkup über „Jeder hat Psyche“ bis zu Einsätzen außerhalb der Werktore
Was 1920 klein begann, hat sich innerhalb eines Jahrhunderts enorm weiterentwickelt. Heute gibt es an den beiden deutschen Audi-Standorten drei Gesundheitszentren: eines in Neckarsulm, zwei in Ingolstadt. Mehr als 100 Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der Audianer – in Deutschland, aber auch, zusammen mit den medizinischen Kollegen vor Ort, an den internationalen Standorten der Vier Ringe. In Belgien, Mexiko oder Ungarn zum Beispiel gibt es eigene Dependancen für den Gesundheitsschutz der Mitarbeitern. Auch das Leistungsspektrum des Audi Gesundheitswesens ist im Lauf der Jahrzehnte beachtlich gewachsen: Der Gesundheitsschutz umfasst heute neben der arbeitsmedizinischen Betreuung und der Prävention von arbeitsbedingten Erkrankungen und Berufskrankheiten, das betriebliche Gesundheits- und Eingliederungsmanagement, die akut- und notfallmedizinische Versorgung auch die individuelle Gesundheitsprävention. Seit 2006 zum Beispiel gibt es den Audi Checkup:



Ziel ist es, gesundheitliche Risiken frühzeitig zu entdecken, chronischen Erkrankungen vorzubeugen und Wissen über gesundheitsbewusstes Verhalten zu vermitteln. An diesem freiwilligen Untersuchungs- und Vorsorgeprogramm nehmen rund 90 Prozent der Mitarbeiter regelmäßig teil; seit 2006 sind es inzwischen mehr als 100.000, im Jahr 2019 allein haben sich mehr als 10.000 Audianer „durchchecken“ lassen. Der Audi Checkup ist Bestandteil der „Betriebsvereinbarung Gesundheit“, mit der sich Unternehmen und Betriebsrat verpflichtet haben, die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten, zu fördern oder wiederherzustellen.



Neben dem „Pflichtprogramm“ absolviert der Audi Gesundheitsschutz auch die Kür: mit der aktuellen Kampagne „Jeder hat Psyche. Warum nicht darüber reden?“ zum Beispiel. Sie gibt es seit dem letztjährigen internationalen Tag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober. Das Projekt soll einen selbstverständlicheren Umgang mit dem Thema psychische Gesundheit fördern und so weiter zur Entstigmatisierung psychischer Krankheiten beitragen. Die Projektmitarbeiter informieren auf Betriebsveranstaltungen, klären in eigenen Informationsveranstaltungen auf, verteilen Flyer und anderes Info-Material und weisen dabei auf Anlaufstellen des Gesundheitswesens wie etwa auf die bereits etablierte Sprechstunde zur psychischen Gesundheit oder die Suchtsprechstunde hin. Angebote rund um die psychische Gesundheit gab es bei den Vier Ringen bereits seit langem; erst die aktuelle Kampagne indes hat bei vielen den Impuls initiiert, sich zu öffnen – über eigene Themen offener zu sprechen oder etwa auch auf betroffene Kollegen zuzugehen.



Gesellschaftliche Verantwortung übernimmt der Gesundheitsschutz beispielsweise durch sein Angebot für Mitarbeiter, sich während der Arbeitszeit für die weltweite Datenbank zur Bekämpfung von Blutkrebs typisieren lassen zu können. Audi arbeitet hier bereits seit vielen Jahren mit den einschlägigen Institutionen zusammen und übernimmt die Laborkosten der Typisierung. In den Reihen der Audianer gibt es deshalb schon zahlreiche Stammzellenspender – und damit Lebensretter.



Mehr als 1.300 externe Notfalleinsätze der Audi-Sanitäter
Stichwort Lebensretter: Die Audi-Notfallsanitäter sind nicht nur für die Audianer da, sondern auch für die Bürger an den Standorten. Aufgrund entsprechender Vereinbarungen können sie auch außerhalb der Werktore zu Einsätzen fahren – das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die lokale Rettungsleitstelle feststellt, dass der Audi-Rettungsdienst näher und damit schneller am Unfallort ist als ein anderer Rettungsdienst. Allein im Jahr 2019 wurden die Audi-Sanitäter so im Rahmen der Spitzenabdeckung zu mehr als 1.300 externen Notfalleinsätzen gerufen. Audi-„Chefarzt“ Andreas Haller sagt: „Wir freuen uns, hier einen Beitrag für unsere Heimatregionen leisten zu können. Gleichzeitig gewinnen bei diesen Einsätzen auch wir: Unsere Sanitäter sind immer super trainiert.“ Und was die Audi-Belegschaft betrifft, so hat Arbeitsmediziner Haller ein großes Ziel: „Wir wollen, dass unsere Beschäftigten nach dem Erreichen der Altersgrenze gesund und fit in ihre wohlverdiente Rente gehen können.“