Keine Entscheidungen über die Köpfe der Bürger


(ir) SPD, Grünen, BGI und ÖDP stellen einen gemeinsamen Antrag zur Bürgerbeteiligung bei der Theatersanierung und dem Neubau der Ersatzspielstätte.

Das Stadttheater ist essentieller Bestandteil des Ingolstädter Kulturlebens. Zudem besticht es als architektonisches Wahrzeichen und steht völlig zu Recht unter Denkmalschutz. Doch jetzt ist es in die Jahre gekommen. Eine Generalsanierung ist überfällig. Mit der Konsequenz, dass die Stadt für die Zeit der Sanierung eine Ersatzspielstätte braucht, die sich danach in den laufenden Theaterbetrieb integrieren lässt.

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Zwei Standorte für diese Kammerspiele sind im Gespräch: Der Klenzepark und das Areal zwischen Theater und dem Neuen Schloss. Diese und andere Entscheidungen zum Thema Theater sollen aber nicht über die Köpfe der Bürger hinweg gefällt werden.

Aus diesem Grund stellen die Stadtratsfraktionen von SPD, Grünen, BGI und ÖDP jetzt gemeinsam den Antrag, ein bürgernahes und transparentes Konzept zu entwickeln, das die Ingolstädter Bürger in die Entscheidungen einbezieht. Es soll dem Informationsaustausch ebenso dienen wie als Kommunikationsschnittstelle zwischen Bürgern und Verwaltung. Die Standortsuche für die Kammerspiele soll dabei einer der Kernbereiche dieses Konzeptes sein, Planung und Durchführung des Neubaus der Ersatzspielstätte und die Sanierung des bestehenden Stadttheaters weitere Themen.

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„Ziel dieses Konzepts soll es sein, die Ingolstädterinnen und Ingolstädter umfassend, aktuell und transparent über die jeweiligen Schritte zu informieren und aktiv in die Diskussion mit einzubeziehen“, heißt es in dem fraktionsübergreifenden Antrag, der auch vorsieht, dass der Stadtrat ein neutrales und externes Expertenteam beauftragt, den Prozess der Diskussion, die Bürgerbeteiligung und den offenen Dialogs zwischen Verwaltung und Bürger zu begleiten.
„Für den Standort des Neubaus liegen derzeit zwei Vorschläge vor. Beide zur Diskussion stehenden Standorte – der Klenzepark und das Areal zwischen Stadttheater und Neuem Schloss – haben herausragende Bedeutung für die Stadtplanung“, heißt es weiter in dem Antrag der Fraktionen, „sie sind aber auch beliebte Treffpunkte zur Freizeitgestaltung der Ingolstädter Bürgerinnen und Bürger.“
Auch bei der Sanierung des bestehenden Theatergebäudes seien Entscheidungen zu treffen, die erheblichen Einfluss auf die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung wie auf die Atmosphäre der Stadt haben. „Als Beispiel sei hier die Neugestaltung des Theaterrestaurants genannt.“
Aus Sicht der Antrag stellenden Fraktionen ist ein transparenter, offener und umfassender Dialog mit der Bürgerschaft notwendig, der auch dem Eindruck entgegen wirken soll, bei so wichtigen Fragen würde über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden.

Um eine gut funktionierende Kommunikations- und Beteiligungsmöglichkeit zu realisieren, ist aus Sicht der Antragsteller eine übersichtlich strukturierte Internetseite mit gesammelten Informationen zu Beschlüssen, Planungsunterlagen, Kosten und Zeitplänen ein geeignetes und zeitgemäßes Mittel. Ein externes Moderatorenteam könne sicherstellen, dass dieser Beteiligungsprozess unabhängig und ohne größere Belastungen für die Verwaltung durchgeführt werden könne. Externe Beratung bietet zudem die Chance für neue Impulse und Ideen.

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