(ir) Die Stadt Ingolstadt will die Gebühren für die städtischen
Kindertageseinrichtungen erhöhen und DIE LINKE will es verhindern.
Ab dem 1. April sollen die Gebühren für die städtischen Kindergärten, Horte
und Krippen um durchschnittlich 16 Prozent steigen. Als Beispiel gibt die
Linkspartei an: Für drei bis vier Stunden täglich im städtischen Kindergarten
könnten für die Eltern statt bisher 80 nun 93 Euro fällig werden. Beim
Städtischen Hort wären es 81 statt bislang 70 Euro.
Die Linkspartei fragt
sich, ob Elternbeiträge für Kindergärten überhaupt noch zeitgemäß sind und meint
nein, denn Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Förderung der
Kindergärten und Horte gehören ebenso wie Schulen und Hochschulen zum
öffentlichen Bildungsangebot.
„Wenn Ingolstadt eine familienfreundliche
Stadt sein will, darf sich das nicht nur auf pro forma vergünstigte
Baugrundstücke erschöpfen“ so die Linke in ihrer Pressemitteilung.
Betrachtet man die demografische Entwicklung, so ist eine Erhöhung der
Kinderbetreuungsgebühren kontraproduktiv und ungefähr so zeitgemäß wie die
Einführung von Schulgeld - denn Kinder sind die beste Investition für die
Zukunft, so die Linkspartei weiter.
Denn unbestritten ist eine gute
Vorschulerziehung wegweisend für die Entwicklung eines Kindes. Die Förderung in
den ersten Lebensjahren wird von Erziehungswissenschaftlern, Hirnforschern,
pädagogischen Fachkräften, der Wirtschaft und nicht zuletzt von den Eltern
verlangt.
Und das laut Linkspartei völlig zu Recht, denn vom
Kindergartenbesuch hängt oft ab, ob Kinder aus sogenannten bildungsfernen
Haushalten Schulerfolg haben oder nicht. Rheinland-Pfalz und Berlin haben in
Folge dessen eine kostenfreie Vorschulerziehung umgesetzt. Hessen, Saarland,
Niedersachsen und NRW stellen das dritte Kindergartenjahr von Gebühren frei und
werden den Erkenntnissen und Anforderungen an Vorschulerziehung damit teilweise
gerecht.
Deshalb sollte sich nach Meinung der Linkspartei auch Ingolstadt
zur Gebührenfreiheit entschließen, anstatt Gebühren zu erhöhen. „Warum werden
Eltern von Vorschulkindern zur Kasse gebeten, während die Kosten der
Schulbildung dann auf die Allgemeinheit umgelegt werden?“ fragen die Linken.
Die Linken sind der Meinung: Die Gebührenerhöhung ist das falsche Signal für
ein familienfreundliches Ingolstadt. Bildung soll in Ingolstadt grundsätzlich
gebührenfrei sein - von Kindesbeinen an!
„Die LINKE Ingolstadt wird ein
deutliches Signal in diese Richtung setzen.“ so heißt es abschließend in der
Pressemitteilung.