Keine Ferien- und Urlaubsstimmung auf Arbeitsmarkt


 
Agentur für Arbeit meldet mehr arbeitslose Jugendliche. Die Arbeitslosenquote bleibt wie im Vorjahr bei 2,2 Prozent.

(ir) „Auch in unserer Region weist die Arbeitsmarktstatistik im August den typischen und saisonüblichen Zuwachs aus. Junge Menschen, die nach Beendigung ihrer schulischen und betrieblichen Ausbildung nicht nahtlos übernommen wurden, oder sich ab September für eine berufliche Vollzeitqualifizierung oder ein Studium eingeschrieben haben, melden sich – in der Regel vorübergehend und kurz – arbeitslos. Zusätzlich geht während der klassischen Urlaubswochen und der Betriebsferien die Zahl der Einstellungen zurück“ fasst Manfred Jäger, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die Entwicklung des vergangenen Monats zusammen.

„Trotz dieses erklärbaren Anstiegs ist deutlich erkennbar, dass heuer auf unserem Arbeitsmarkt keine Ferien- und Urlaubsstimmung aufkam, sondern große Aktivität und Dynamik herrscht: Knapp 2.500 Personen, 155 mehr als im Vorjahr, meldeten sich im August neu oder erneut arbeitslos. Dem gegenüber beendeten im Berichtsmonat 2.047, knapp 200 mehr als vor Jahresfrist, ihre Arbeitslosigkeit“, ergänzt der Agenturchef.

Zum Stichtag waren in der Region insgesamt 6.232 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht gegenüber dem Vormonat einem Zuwachs um 454, knapp acht Prozent. Im Vorjahresvergleich sind 255 Personen, gut vier Prozent, mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote pendelt sich im Berichtsmonat bei einem bundesweiten Spitzenwert von 2,2 Prozent ein, was einem Anstieg von 0,1 Prozentpunkten gegenüber Juli bedeutet. Vor Jahresfrist lag sie ebenfalls 2,2 Prozent.



Mit etwas gemischten Gefühlen betrachtet Manfred Jäger zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres die Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt: „Wie in den letzten Jahren auch, gibt es Ende August noch eine große Auswahl freier Berufsausbildungsstellen. Den 863 vakanten Ausbildungsplätzen stehen 443 noch nicht fündig gewordene Bewerber gegenüber. Das bedeutet, dass auf jeden Ausbildungssuchenden rein rechnerisch beinahe zwei offene Lehrstellen kommen. Es gibt also durchaus noch echte Wahlmöglichkeiten. Unsere Berufsberatung und Ausbildungsstellenvermittlung gehen aktuell in den Endspurt und werden die Zahl der Unversorgten in den kommenden Wochen noch deutlich mindern“, erläutert der Agenturleiter.

Im Stadtgebiet Ingolstadt entfallen zum Stichtag auf einen Bewerber rein rechnerisch 0,9 Ausbildungsplätze, im Landkreis Pfaffenhofen sind es 2,3, in Neuburg-Schrobenhausen 2,7 und im Landkreis Eichstätt gar 4,9. Eine genaue Bilanz des Ausbildungsjahres 2016/2017 wird Agentur für Arbeit im November bekanntgeben.



Im Stadtgebiet Ingolstadt ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im August um 144 auf 2.587 Personen angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 189 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,3 Prozent und stieg somit um 0,2 Punkte im Vergleich zum Vormonats- und Vorjahreswert von 3,1 Prozent. Aktuell sind 1.901 unbesetzte Stellen gemeldet, 91 mehr als im Juli.

Im Landkreis Eichstätt nahm die Arbeitslosigkeit ebenfalls saisonbedingt zu. 1.158 Personen und damit 114 mehr als vor Monatsfrist waren im Berichtsmonat auf Beschäftigungssuche. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen um 91. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 1,6 Prozent (Vormonat: 1,4 Prozent, Vorjahr 1,5 Prozent). 736 Arbeitsstellen und damit 45 mehr als im Vormonat sind im Landkreis als vakant gemeldet.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist die Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat August erwartungsgemäß angestiegen. 1.145 Personen und damit 107 mehr als einen Monat zuvor sind aktuell arbeitslos gemeldet. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen Rückgang um 30 Personen. Die Arbeitslosenquote pendelt sich mit 2,1 Prozent über dem Vormonats- (1,9 Prozent) aber unterhalb des Vorjahreswertes (2,2 Prozent) ein. Das Beschäftigungsangebot mit 641 Stellen bedeutet ein Plus von 33 im Vergleich zum Juli.

Auch der Landkreis Pfaffenhofen blieb im Ferienmonat August nicht vor dem alljährlich wiederkehrenden, temporären Anstieg der Arbeitslosigkeit verschont. 1.342 Personen und damit 89 mehr als vor Monatsfrist sind auf Beschäftigungssuche. Im Vergleich zum August 2016 sind es fünf arbeitslose Menschen mehr. Die Arbeitslosenquote weist – wie schon im Vorjahr - 1,9 Prozent und damit Vollbeschäftigung aus. Vor Monatsfrist lag sie bei 1,7 Prozent. Das Arbeitsplatzangebot mit 962 offenen Stellen liegt um 50 unter der Zahl des Vormonats (1.012).