Nur vier Zentren in ganz Bayern: Die Spezialisierung bietet Patienten die optimale Nachversorgung nach einem Herzstillstand.
(ir) Bei einem Herzstillstand zählen Sekunden – je schneller der Patient reanimiert wird, desto höher sind seine Überlebenschancen. Jährlich werden in Deutschland rund 75.000 Reanimationen außerhalb eines Krankenhauses durchgeführt. Um Folgeschäden möglichst zu vermeiden, ist auch die Qualität der Versorgung nach der Wiederbelebung von hoher Bedeutung.
Die optimale Behandlung nach einer Reanimation außerhalb eines Krankenhauses erhalten Patienten in spezialisierten Krankenhäusern, sogenannten Cardiac Arrest Centern. Das Klinikum Ingolstadt ist jetzt als Cardiac Arrest Center zertifiziert worden. Es ist damit eines von nur vier Krankenhäusern in Bayern und 48 bundesweit, das die strengen Kriterien erfüllt, die der Deutsche Rat für Wiederbelebung für die Nachversorgung von Reanimations-Patienten aufgestellt hat. „Die Zertifizierung bestätigt die hohe Qualität der Behandlung, auf die sich unsere Patienten nach einer Reanimation verlassen können“, freut sich Dr. Andreas Tiete, der Ärztliche Direktor und medizinische Geschäftsführer des Klinikums Ingolstadt.
Vorausgesetzt werden unter anderem eine hochmoderne technische Ausstattung sowie rund um die Uhr verfügbarere Intensivplätze inklusive der fachintensivmedizinischen Betreuung. Um reanimierten Patienten die besten Chancen auf Genesung bieten zu können, muss darüber hinaus die Zusammenarbeit mehrere Fachbereiche innerhalb des Cardiac Arrest Centers gewährleistet sein: Ein spezialisiertes Team aus Kardiologen, Notfallmedizinern, Anästhesisten und Intensivmedizinern, Neurologen, Radiologen, Unfallchirurgen sowie speziell geschulten Pflegekräften stellt die schnelle und optimale Versorgung nach einem Herzstillstand sicher. Regelmäßige Schulungen und Kontrollen garantieren das stets hohe Qualitätsniveau der Behandlung.
Im Speziellen müssen folgende Qualitätskriterien in einem Cardiac Arrest Center erfüllt sein:
• Geeignete Notaufnahmeeinrichtung für reanimierte Patienten
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kardiologie, Anästhesie, Intensivmedizin, Neurologie und Unfallchirurgie
• Hochmoderne Ausstattung, die rund um die Uhr verfügbar ist, darunter ein Herzkatheterlabor und Dialysegeräte
• Ständige Verfügbarkeit eines Intensivplatzes inklusive Kühl- und Kreislaufunterstützungssystems mit fachintensivmedizinischer Betreuung
• Standardisierte Behandlungsprozesse, die nationalen und internationalen Leitlinien folgen
• Qualitätszirkel, über den die Reanimationsversorgung aufgearbeitet wird
• Regelmäßige Schulungen und Überprüfungen
Das Foto zeigt ein hochmodernes Herzkatheterlabor des Ingolstädter Klinikums.