Zum Festakt zum Tag der Deutschen Einheit hat die Stadt Ingolstadt den ehemaligen Ministerpräsidenten des Freistaats Sachsen eingeladen.
(ir) Seit 1997 begeht die Stadt Ingolstadt jeweils um den 3. Oktober herum den Feiertag zur deutschen Wiedervereinigung mit einem Festakt unter dem Motto „Reden zur Einheit Deutschlands“. Zu diesem Anlass kamen in den vergangenen zwanzig Jahren namhafte Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft nach Ingolstadt, um ihre Gedanken zum Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten vorzutragen.
In diesem Jahr hat die Stadt Professor Kurt Biedenkopf als Festredner eingeladen. Von Oktober 1990 bis April 2002 war er Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und gestaltete die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten aktiv mit. Biedenkopf hält seine Rede zum Thema „Ringen um eine neue Ordnung für eine neue Zeit“ am Dienstag, 2. Oktober 2018 um 20:00 Uhr im Rudolf-Koller-Saal der Volkshochschule, Hallstraße 5 in 85049 Ingolstadt.
Im Anschluss an seinen Vortrag besteht die Möglichkeit mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Die musikalische Umrahmung des Festaktes übernimmt ein Streichquartett des Georgischen Kammerorchesters Ingolstadt.
Nach Abitur und Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre in den USA sowie in München und Frankfurt mit Promotion und Habilitation wurde Prof. Dr. Kurt Biedenkopf 1964 als Ordinarius für Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht an die Ruhr-Universität Bochum berufen. Im Herbst 1970 wechselte er als Mitglied der zentralen Geschäftsführung des Düsseldorfer Chemiekonzerns Henkel in die Wirtschaft.
Im Frühjahr 1973 wurde Kurt Biedenkopf zum Generalsekretär der CDU und 1976 erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt. Dort übernahm er das Amt des wirtschaftspolitischen Sprechers der CDU/CSU-Fraktion. Nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 engagierte sich Kurt Biedenkopf im Prozess der Wiedervereinigung Deutschlands.
Der Sächsische Landtag wählte Kurt Biedenkopf im Oktober 1990 zum ersten Ministerpräsidenten des Freistaates. Fast zwölf Jahre lang, bis zum 17. April 2002, diente er Sachsen in diesem Amt.
Seit 2003 ist er als Vorsitzender, seit 2010 als Ehrenvorsitzender des Kuratoriums der Hertie School of Governance am Aufbau dieser ersten deutschen Professional School for Public Policy in Berlin engagiert. Außerdem ist er Gründungspräsident und inzwischen Ehrenpräsident der Dresden International University. Im Jahr 2011 übernahm Kurt Biedenkopf eine Forschungsprofessur am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung zum Thema „Demokratie als Entwurf und kulturelle Leistung“. Darüber hinaus wird er sich in den nächsten Jahren vor allem literarischen Werken widmen.