Kurzarbeit auf sehr hohem Niveau


 
Corona-Pandemie hinterlässt deutliche Spuren am regionalen Arbeitsmarkt.

(ir) „Im April bilden sich die Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie erstmals auch in der Arbeitsmarktstatistik sehr deutlich ab. Waren im Vormonat in Ingolstadt und in den Landekreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen, noch 6.281 Menschen ohne Beschäftigung, sind es zum Stichtag April nun 7.571. Im Jahr 2019 suchten zum gleichen Zeitpunkt 5.489 Personen eine neue Arbeitsstelle.

Die Arbeitslosenquote beträgt damit aktuell 2,6 Prozent. Im März waren es 2,2 Prozent und im April des vorigen Jahres 1,9 Prozent. Von diesem Anstieg sind alle Gruppen am Arbeitsmarkt nahezu in gleichem Umfang betroffen. Feststellen lässt sich allerdings, dass derzeit vor allem die Arbeitslosenversicherung, mit plus 50,8 Prozent (1.663 Personen) im Vergleich zu 2019 deutliche Zugänge verzeichnet. Ein Anstieg der Neumeldungen ist auch im Bereich der Grundsicherung zu erkennen. Dieser fällt mit 17,9 Prozent (399 Personen) gegenüber dem Vorjahr jedoch noch et-was moderater aus“, bilanziert Johannes Kolb, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die aktuelle Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt.



Die Anzahl neu eingehender Anzeigen auf Kurzarbeit nimmt zwar aktuell ab, stagniert dabei aber auf einem sehr hohen Niveau. Von den Betrieben und Unternehmen in unserer Region haben bisher bereits 4.005 (Stand: 26. April 2020) Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeigen kommen aus nahezu allen Branchen. Schwerpunkte sind weiterhin die Gastronomie, der Einzelhandel und das verarbeitende Gewerbe. Die Agentur für Arbeit ist derzeit mit Hochdruck daran, die eingehenden Anträge zu bearbeiten und eine schnelle Auszahlung des Kurzarbeitergeldes in allen Fällen sicherzustellen.

In der aktuellen Situation tritt der Ausbildungsbeginn 2020 manchmal etwas in den Hintergrund. Dennoch ist es jetzt für diejenigen, die im Sommer mit einer Ausbildung beginnen möchten höchste Zeit, nach adäquaten Stellen zu suchen und für Arbeitgeber, nach passenden Bewerbern Ausschau zu halten. Derzeit gibt es in der Region noch 1.918 freie Ausbildungsstellen und 972 unversorgte Bewerber um eine Lehrstelle.



„Natürlich ist in diesem Jahr alles viel schwieriger und oft muss auf Alternativen zu Bewerbung und Vorstellungsgesprächen zurückgegriffen werden. All diejenigen, die hier Tipps, Rat und Unterstützung benötigen, können sich gerne unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ingolstadt wenden“, rät Johannes Kolb.

Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie hat sich die Arbeitslosigkeit Im Stadtgebiet Ingolstadt im zu Ende gehenden Monat deutlich erhöht. Sie stieg im Vergleich zum März um 553 auf 3.051 Personen, 743 mehr als noch im Vorjahr. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent (Vormonat: 3,1 Prozent, Vorjahr: 2,9 Prozent). Aktuell gibt es auf der Schanz 1.264 unbesetzte Stellen, 121 weniger als im Vormonat, 485 weniger als im Vorjahr.



Im Landkreis Eichstätt bedingt die Corona-Krise ebenfalls einen spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit. 1.514 Personen, 276 mehr als im Vormonat und 541 mehr als im Vor-jahr, sind aktuell auf Beschäftigungssuche. Die Arbeitslosenquote beträgt zum Stichtag 2,0 Prozent (Vormonat: 1,6 Prozent, Vorjahr: 1,3 Prozent). 756 Arbeitsstellen und damit 57 weniger als im März und 58 weniger als vor Jahresfrist sind den Vermittlungsfachkräften zur Besetzung gemeldet.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen macht sich die COVID-19-Krise auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Zum Stichtag im April wurden 1.404 Personen als arbeitslos gezählt, 163 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der arbeitslosen Landkreisbürger um 360. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Punkte auf 2,5 Prozent (Vormonat: 2,2 Prozent, Vorjahr: 1,8 Prozent).Der Bestand an vakanten Stellen beträgt 586, was gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 112, gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 341 bedeutet.



Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Landkreis Pfaffenhofen ist ebenfalls geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten erhöhte sich im April im Vergleich zum Vormonat um 298 Personen auf 1.602. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 418 Landkreisbürgerinnen und -bürgern. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,1 Prozent (Vormonat: 1,7 Prozent, Vorjahr: 1,6 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 929 offenen Stellen, 51 weniger als im Vormonat, 86 weniger als vor einem Jahr.