Seit dieser Woche läuft die Mahd im Ingolstädter Baggersee.
(ir) Auwaldsee, Baggersee, Biendlweiher/Mailinger See und Schafirrsee erfreuen sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit als Badegewässer und Naherholungsgebiete. Was wenige wissen, ist, dass diese ehemaligen Kiesteiche, die sich inzwischen sehr naturnah entwickelt haben, bereits seit 20 Jahren von der Stadt Ingolstadt intensiv und sorgfältig gepflegt werden. Dies ist erforderlich, damit das Ökosystem dieser Naturseen erhalten bleibt. Denn nur so kann ihre Qualität als Badegewässer dauerhaft gewährleistet werden. Ansonsten würden sie irgendwann verlanden und auch für das Baden nicht mehr zur Verfügung stehen.
Bei der Pflege spielen wegen der naturnahen Entwicklung unterschiedliche Belange und Nutzungen eine Rolle: Wegen des vielfältigen Fischbestands sind die Gewässer für die Fischer, deren Aufgabe die Hege und Pflege der Lebensräume der Fische ist, von großer Bedeutung. Sie sind aber auch Heimat für viele andere Tier- und Pflanzenarten geworden, weswegen auch die naturschutzrechtlichen Vorgaben zu beachten sind. Zusätzlich haben sie aber natürlich auch die zuvor schon erwähnte große Bedeutung für Erholungssuchende und als Freizeitgelände, sei es als Badesee, auch für Sportveranstaltungen, wie zum Beispiel den Ingolstädter Triathlon am Baggersee, sei es als Rückzugsort. All diese Belange muss die Stadt mit allen zuständigen Ämtern bei der Pflege der Gewässer und ihrer Umgebung beachten und in einen verträglichen Einklang bringen.
Die aktuell im Baggersee stattfindende Mahd ist von unterschiedlichen Voraussetzungen abhängig. So müssen die verschiedenen umweltrechtlichen Vorgaben beachtet werden und dabei geht es beileibe nicht nur um den Naturschutz, sondern insbesondere auch um Fragen des Wasserrechts. Auwaldsee und Baggersee unterliegen in dieser Hinsicht als EU-Badegewässer besonders strengen Vorgaben. Nicht zuletzt spielen auch die Witterung und die Entwicklung der Pflanzen in den Seen eine bedeutende Rolle für den richtigen Zeitpunkt der Mahd. Zudem ist auch der qualitative Zustand des Wassers ständig zu beobachten, um sicherzustellen, dass das Baden jederzeit gefahrlos möglich ist. Darum wird die Pflege auch gutachterlich eng begleitet, um den richtigen Zeitpunkt für die Pflegemaßnahmen zu ermitteln.
Im Auwaldsee wurde bereits im Mai eine erste Mahd durchgeführt. Insgesamt kann man sagen, dass sich die genannten Badeseen in Ingolstadt heuer im Frühjahr in einem guten Zustand befanden: Das Wasser war glasklar, so dass die Sicht zum Teil bis auf den Grund reichte. Die kritische Zeit wird nun der Sommer, da neben hohen Temperaturen auch der Badebetrieb immer eine Belastung für die Seen darstellen. Sorgen wir alle mit umsichtigen Verhalten und Beachten der Regeln gemeinsam dafür, dass der gute Zustand erhalten bleibt und sich weiter verbessert. So wird es uns gelingen, diese in vieler Hinsicht einzigartigen und wertvollen Rückzugsorte zu erhalten und für unsere Erholung verantwortungsvoll nutzen zu können. Die Stadt Ingolstadt trägt mit ihren Maßnahmen dazu im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach Kräften bei.