Die Stadtverwaltung veröffentliche die Verkehrsunfallstatistik Ingolstadt für das Jahr 2019.
(ir) Im vergangenen Jahr sind im Ingolstädter Stadtgebiet erstmals insgesamt mehr als 5.000 Unfälle polizeilich aufgenommen worden, allerdings verlief der Großteil davon relativ glimpflich und endete mit Sachschaden. Ein sehr positiver Trend setzte sich auch 2019 fort: erstmals seit 2012 wurden wieder weniger als 900 Personen verletzt. Vor fünf Jahren wurden auf den Straßen Ingolstadts im Vergleich hierzu noch mehr als tausend Personen verletzt. Leider waren im vergangenen Jahr auch drei Unfälle mit Todesfolge zu verzeichnen.
„Bei den örtlichen Schwerpunkten bemerken wir eine deutliche Verbesserung an den Kreuzungen, die mit den stationären Überwachungsanlagen „Red and Speed“ ausgestattet sind. Hier halten sich die Leute jetzt mehr an die Verkehrsregeln“, meint Christian Petz, Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Ingolstadt. Im Gegensatz dazu macht ihm der Audi Ring Sorgen. Auch wenn der Audi Ring mit seinen sechs Zufahrten der am höchsten belastete Knotenpunkt im Stadtgebiet ist und damit die Unfallzahlen etwas relativiert werden müssen, wird hier zu schnell und zu sorglos gefahren. Insgesamt 79 Unfälle haben sich hier im vergangenen Jahr ereignet, wobei 85 Prozent davon mit Sachschaden endeten. Halten Sie Abstand, fahren sie hier langsam und ermöglichen sie den anderen Verkehrsteilnehmer das Einfahren und Einfädeln, so die dringende Bitte der Polizei.
Wie in den Vorjahren sind nicht ausreichender Sicherheitsabstand, sowie „Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren“ die häufigsten Ursachen der statistisch ausgewerteten Unfälle. Auffällig bei den sonstigen Unfallursachen ist die Steigerung der alkoholbedingten Unfälle um 33 Prozent auf 103. Hauptursache für den erheblichen Anstieg ist die hohe Zahl von beteiligten alkoholisierten Fahrradfahrern, die an etwa der Hälfte aller Alkoholunfälle beteiligt waren. Hier kündigt die Polizei verstärkte Kontrollen an, unter anderem im Rahmen der jährlichen Fahrradkontrolltage. Junge Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren waren an 7,7 Prozent der Alkoholunfälle beteiligt. Sehr erfreulich ist, dass die Zahl der Schulwegunfälle um 25 Prozent gesunken ist. Es wurden neun Kinder verletzt, ein Viertel weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Wildunfälle im Stadtgebiet Ingolstadt ist mit 146 Fällen um zehn Prozent angestiegen.
Die Unfallkommission der Stadt Ingolstadt, bestehend aus Vertretern der Polizeiinspektion Ingolstadt, des Tiefbauamts sowie des Amts für Verkehrsmanagement und Geoinformation arbeitet stetig daran, die bestehenden Unfallschwerpunkte zu untersuchen und Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit umzusetzen. Als Beispiel kann hier etwa die verkehrssicherere Gestaltung der Verkehrsführung für Radfahrer an der Kreuzung Hans-Stuck-Straße / Richard-Wagner-Straße genannt werden.
Als besondere Maßnahme ist die Verkehrskampagne zur Förderung der Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer zu nennen. Die Kampagne „Sicher, Smart & Fair – zählt für jeden im Straßenverkehr“ soll zu mehr Rücksichtnahme und gegenseitigem Respekt im Straßenverkehr aufrufen. „Neben allgemeinen Informationen haben wir in den letzten Monaten Flyer zum richtigen Verhalten beim Halten und Parken sowie in Tempo-30-Zonen entwickelt. Derzeit ist eine weitere Informationsbroschüre zum Thema ‚verkehrsberuhigte Bereiche‘ in Arbeit“, sagt Johannes Wegmann, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement und Geoinformation sowie Leiter der Unfallkommission. „Denn mehr Rücksicht, Respekt und Sicherheit auf den Straßen – das erreichen wir nur gemeinsam.“