(ir) Gezielte Vorbereitung junger Flüchtlinge auf eine betriebliche
Ausbildung.
Bereits der Name des Projekts vermittelt Dynamik:
„Bayern Turbo“. Dahinter verbirgt sich eine Maßnahme zur Integration von jungen
Menschen mit Fluchthintergrund, die eine hohe Bleibewahrscheinlichkeit besitzen
und aufgrund guter schulischer Leistungen und vorhandener Sprachkompetenz für
eine betriebliche Ausbildung in Frage kommen. Vorangestellt ist diesem
Bayern-Turbo ein zweimonatiger Deutsch-Sprachkurs.
Ort des Geschehens für die rund 20
Flüchtlinge im Alter zwischen 16 und 21 Jahren, darunter auch zwei junge
Syrierinnen, ist das Berufliche Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft
(bfz) am Viehmarktplatz. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Ingolstadt
arbeiten die Mitarbeiter beider Institutionen intensiv mit den Jugendlichen, um
deren berufliche Zukunft auf sichere Beine zu stellen.
Nach einem
mehrwöchigen Sprachunterricht, der Mitte Januar begann, erfolgt nun seit
vergangener Woche die praktische Feststellung fachlicher und sozialer
Kompetenzen. Dies geschieht auf spielerische Art, indem Kleingruppen in
wechselnder Zusammensetzung unterschiedlicher Nationalität praktische Aufgaben,
wie beispielsweise dem Nachbauen von Sehenswürdigkeiten oder Fahrzeugen,
bewältigen. Teamfindung, Gruppendynamik und das Einbringen von Stärken stehen
dabei im Vordergrund. Mehrere geschulte Beobachter halten mit Hilfe eines
standardisierten Beobachtungsbogens die Ergebnisse fest und entwickeln
individuelle Integrationsstrategien. Nachfolgende Betriebspraktika und
berufsorientierte Arbeitsaufträge mit Selbst- und Fremdeinschätzung dienen der
breiten Berufsorientierung und liefern die Basis für die anschließenden
berufsbezogenen Qualifizierungssequenzen zur Kompetenzerweiterung. Dabei lernen
die Jugendlichen das bewährte duale Ausbildungssystem kennen und erhalten
berufsbezogene Sprachförderung. Die Gesamtdauer des exklusiv im Freistaat
laufenden Integrations-Turbos umfasst maximal acht Monate.
„Die jungen
Teilnehmer sind sehr motiviert und machen hervorragend mit. Integration durch
Ausbildung bietet nicht nur den Flüchtlingen eine große Zukunftschance, auch
Betriebe können immens profitieren, indem sie Bewerber im Rahmen von Praktika
und Qualifizierungsmaßnahmen kennenlernen“, erläutert bfz-Koordinatorin
Magdalena Lang. Auch Manfred Jäger, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt,
ist ein großer Befürworter des Intensivlehrgangs: „Unser bayerischer Weg des
parallelen und individuellen Erwerbs von Sprachkenntnissen und beruflicher
Kompetenz ist ideal für die lern- und integrationswilligen jungen Menschen.“