Neue Jugend-Außenwohngruppe




(ir) Neun junge Menschen des Caritas-Kinderdorfes Marienstein erhalten neues Domizil in Ingolstadt. Fernsehlotterie beteiligt sich mit 200.000 Euro.

Der Neubau der Außenwohngruppe Ingolstadt des Caritas-Kinderdorfes Marienstein wird am nächsten Donnerstag eingeweiht. Der Eichstätter Caritasdirektor Franz Mattes wird das Gebäude in der Ingolstädter Händelstraße 95 segnen. Dort leben acht Jugendliche und junge Erwachsene in einer heilpädagogischen Wohngruppe zusammen und ein junger Mann selbstständig in einem eigenen Trainingsapartment. Die Außenwohngruppe war zuvor in einem kleinen und veralteten Gebäude in der Stömmerstraße untergebracht, das aber wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste.



Das neue zweistöckige Haus samt Ausstattung kostete rund 2,3 Millionen Euro. Den Großteil davon trug nach eigenen Angaben der Diözesan-Caritasverband – zu dem das Kinderdorf gehört – mit knapp 1,4 Millionen Euro. Den Rest steuerten die Diözese Eichstätt mit über 700.000 Euro sowie die Deutsche Fernsehlotterie mit einem Zuschuss von gut 200.000 Euro bei. Das Haus mit einer Gesamtwohnfläche von rund 720 Quadratmetern bietet den betreuten jungen Menschen wesentlich mehr Entfaltungsmöglichkeiten als früher. „Es ist viel größer und moderner, zudem zentrumsnah und gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden“, bringt der Leiter der Außenwohngruppe, Walter Meyer-Schraufstetter, den Wechsel auf den Punkt. Im Erdgeschoss befinden sich das Apartment für innenbetreutes Wohnen als eine Art Einliegerwohnung sowie ein großes Wohnzimmer, eine Gemeinschaftsküche, ein Hobbyraum, ein Besprechungszimmer sowie ein Büro mit Schlafzimmer für die Betreuer. Im Obergeschoss haben alle Jugendlichen der Wohngemeinschaft ein eigenes Zimmer und teilen sich mit einer anderen Person ein Bad. Ein Billardraum lädt dazu ein, gemeinsam die Freizeit zu verbringen. Innen wird das Gebäude durch ein lichtdurchflutetes Atrium und außen durch einen großen Garten ergänzt. „Wir freuen uns, dass wir dieses schöne Gebäude haben. Es trägt dazu bei, die Chancen auf eine gute Zukunft der jungen Menschen, die in dem Haus zusammen wohnen, zu verbessern“, meint Kinderdorfleiterin Brigitte Radeljic-Jakic.



Die Bewohnerinnen und Bewohner im Alter von 14 bis 18 Jahren – derzeit sechs Jungen und zwei Mädchen – haben unterschiedliche persönliche, familiäre, emotionale und soziale Beeinträchtigungen. Ziel der Caritaseinrichtung ist es, ihnen einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss zu ermöglichen, deren Eigenverantwortlichkeit zu fördern und sie bei ihrer persönlichen, schulischen und beruflichen Entwicklung anzuleiten zu begleiten. Einige besuchen die Schule zur Erziehungshilfe des Caritas-Kinderdorfes Marienstein, andere weiterführende Schulen, wiederum anderen absolvieren eine Lehre. Im Moment werden die Mädchen und Jungen von zwei Pädagogen und drei Sozialpädagogen vor Ort unterstützt.

Das Foto zeigt den Neubau der Außenwohngruppe Ingolstadt des Caritas-Kinderdorfes Marienstein.