(ir) Schon seit über zehn Jahren treffen sich die ehemaligen Anwohner
aus dem Ingolstädter Nordviertel um die Straßen Unterhaunstädter Weg/Römerstraße
in der Gaststätte des TSV Nord.
Thomas Brunner (Foto vorne
Mitte) hatte auch heuer wieder dazu eingeladen. Auch diesmal konnte er viele
begrüßen die erstmals dabei waren. Noch nie war die Zahl der Anwesenden mit weit
über 50 Ehemaligen so groß wie bei diesem Treffen. Die weiteste Anreise hatte
Rudolf Keller, der in den 50er Jahren nach Australien ausgewandert war und zu
einem Besuch in Ingolstadt weilte.
Die Firma
„Despag“ war für viele der Anwesenden früher der Arbeitsplatz und somit auch die
Wohnung in den sogenannten Arbeiterhäusern in der Römer- und Ziegeleistrasse.
Viele Geschichten gab es auch diesmal wieder von diesem Viertel zu
erzählen, im „Feldschlössl“ oder auch am Feldkreuz der Baumannschaft an der
damaligen Endstation der KVB-Busse war für viele der all abendliche Treffpunkt
zu ihren Freizeitaktivitäten.
Geschäfte gab es in diesem Viertel in den
50er und 60er Jahren en masse. An der Ecke Ziegeleistrasse war der „Konsum“ mit
seinem Lebensmittelgeschäft für alle Dinge des täglichen Bedarfes, sogar mit
offenem Milchverkauf. Am Unterhaunstädter Weg besaß der Konsum zudem noch eine
Großbäckerei. Doch gleich um die Ecke an der Römerstraße gab es beim „Lautner“
ein weiteres Lebensmittelgeschäft und daneben beim „Ferstl“ gleich noch mal
eines. Bei letzterem konnte man die Milch auch offen kaufen und das
Brennmaterial wurde für 50 Pfennig als Bündelholz verkauft. Am Unterhaunstädter
Weg war auch noch der „Pleiner“ und in der Ziegeleistrasse konnte man beim
„Zieglmeier“ einkaufen.
Doch auch mit Metzgereien war es gut bestellt.
Am Unterhaunstädter Weg war die Metzgerei Schmid, in der Friedrich-Ebert-Straße
gab es den Kositz und an der Einfahrt der Despag, da war die Metzgerei Gail.
Gleich gegenüber gab es beste Backwaren bei der Bäckerei Wittmann. Daneben war
auch noch der „Kiosk Mayer“, bei dem sich die Schulkinder auf dem Fußweg zur
Josefsschule mit allerlei eindecken konnten.
Und auch einige Gasthäuser gab
es in dem Viertel. Das „Feldschlössl“ mit seinem Tanzsaal und den jeweils zwei
Kegel- und Bowlingbahnen sowie einer großen Schießanlage des Schützenvereins
„Immergrün“ war das bestens besuchte Gasthaus. Doch auch die „Römerklause“ und
der „Stiefelwirt“ waren gute Bierwirtschaften in denen sich viele
Tischgemeinschaften und Kartenspieler trafen.
Von Helmut
Schlittenlohr