Thomas Thöne: „Stigmatisierung von psychisch kranken Menschen per Gesetz ist einer aufgeklärten Gesellschaft unwürdig“.
(ir) Entsetzt hat der Ingolstädter ÖDP-Bezirkstagskandidat Thomas Thöne zur Kenntnis genommen, dass das vom Söderkabinett verabschiedete „Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz“ vorsieht, dass die Polizei Daten von psychisch kranken Personen erhalten soll. „Ein Gesetz mit derartigen Inhalten hätte man eher in der Türkei oder in Russland vermutet, aber nicht im Freistaat Bayern, in dem die Liberalität, als Kulturgut, auch von der Staatsregierung, immer wie eine Monstranz vor sich hergetragen wird“, so der Ingolstädter Stadtrat.
„Ein solches Vorgehen ist eine Stigmatisierung von psychisch kranken Menschen per Gesetz, die einer aufgeklärten Gesellschaft unwürdig ist“, so Thöne. Alleine die Absicht ein solches Gesetz zu erlassen macht die seit Jahrzehnten anhaltenden Bemühungen zur Integration von psychisch kranken Menschen zunichte und schürt neue Ängste vor psychischen Erkrankungen. Dabei kann es jeden Menschen treffen, in Form von Depressionen, ausgelöst durch Lebenskrisen, sei es der Verlust eines geliebten Menschen oder Konfliktsituationen am Arbeitsplatz. Vielfach sind auch Einsatzkräfte betroffen, in Form von posttraumatischen Belastungsstörungen, die in Notfällen und bei schweren Unfallereignissen anderen Menschen zu Hilfe eilen.
„Man kann nur hoffen, dass eine Welle der Empörung, getragen von der Fachwelt, Angehörigen und Betroffenen durch das Bayernland geht“ und diese den jetzigen Gesetzentwurf zur Makulatur erhebt. Sollte das Gesetz in der jetzigen Form den Landtag passieren, wird es dazu führen, dass Menschen in Krisensituationen und psychischen Notlagen keine fachliche Hilfe mehr in Anspruch nehmen, da diese Angst haben vor Stigmatisierungen haben werden“.