Vortrag zum „Tag der Opfer des Nationalsozialismus“ im Deutschen Medizinhistorischen Museum.
(ir) Das Deutsche Medizinhistorische Museum begeht den „Tag der Opfer des Nationalsozialismus“ am Sonntag, 27. Januar 2019 um 19:00 Uhr mit einem Vortrag zur „Rassenhygiene im Schulunterricht“. Mathias Rösch, der Leiter des Schulmuseums Nürnberg, spricht über „Ausmaß, Formen und Grenzen der Ideologisierung von Kindern in der NS-Diktatur“.
Schule ist eigentlich ein ideales Instrument für Diktaturen – die längste Zeit des Tages hat man hier vermeintlich freien Zugriff auf die künftigen Generationen. Doch zugleich offenbaren sich im „System” Schule auch die Grenzen totalitärer Steuerung. Am Beispiel des Mittelfränkischen Schulalltags 1933-1945, insbesondere anhand originaler Schulhefte, Schulbücher und Schulwandtafeln, zeigt der Vortrag die Versuche, Kinder und Jugendliche für die rassistischen Ziele des Regimes zu öffnen, ihre Zustimmung zur Vision „Supermacht Deutschland” und für den Eroberungs- und Vernichtungskrieg zu gewinnen.
Zugleich wird der Blick hinter die Kulissen einer schier allmächtigen Diktatur ermöglicht und auf die Grenzen der Manipulation, die letztendlich auch in den grundlegenden inneren Widersprüchen der Rassenkunde selbst begründet liegen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Mathias Rösch ist promivierter Historiker und Leiter des Schulmuseums Nürnberg, einer Kooperation der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Stadt Nürnberg.
Die Veranstaltung findet im Seminarraum „Christa Habrich” des Deutschen Medizinhistorischen Museums statt und dauert zirka 60 Minuten. Der Eintritt ist frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.