Rede zum Tag der Deutschen Einheit


(ir) Gesine Schwan spricht über Fragen der europäischen Einigung, ethisches und nachhaltiges Wirtschaften ebenso wie über gesellschaftspolitische Themen.

Seit 1997 begeht die Stadt Ingolstadt den Feiertag zur deutschen Wiedervereinigung mit einem Festakt unter dem Motto „Reden zur Einheit Deutschlands“. Dieser Festakt findet jeweils im Umfeld des 3. Oktober statt. Seitdem kamen zu diesem Anlass namhafte Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft nach Ingolstadt, um bei einem Festakt ihre Gedanken zum Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten vorzutragen.

Am Montag, 3. Oktober um 20:00 Uhr hält die Politikwissenschaftlerin Professorin Gesine Schwan die „Rede zur Einheit Deutschlands“ im Rudolf-Koller-Saal der Ingolstädter Volkshochschule. Im Anschluss an ihren Vortrag besteht die Möglichkeit, mit ihr ins Gespräch zu kommen.

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Die Veranstaltung umrahmt musikalisch das Solina-Cello-Ensemble. Die drei Cellistinnen, Katrin Banhierl, Ulrike Müller und Lisa Pokorny, werden vom Pianisten Michael Gundlach begleitet.

Zur Person:
Gesine Schwan ist profilierte Wissenschaftlerin und streitbare Politikerin. Engagement und Mut, gepaart mit sanfter, aber nachhaltiger Überzeugungskraft bestimmen ihre politische und wissenschaftliche Karriere. Der Gedanke der europäischen Einheit und insbesondere die Aussöhnung und Freundschaft zwischen Deutschland und Polen sind ihr Lebensthema. Zweimal, in den Jahren 2004 und 2008/2009, kandidierte sie für das Amt des Bundespräsidenten.

Stark geprägt wurde Gesine Schwan durch ihr Elternhaus, das im Dritten Reich zum protestantischen und sozialistischen Widerstand gehörte. Nach dem Besuch des Französischen Gymnasiums in West-Berlin studierte sie Romanistik, Geschichte, Philosophie und Politologie. Studienaufenthalte führten sie nach Warschau und Krakau.

Gesine Schwan schlug eine wissenschaftliche Karriere ein und lehrte an der Freien Universität Berlin, ab 1977 als Professorin für Politikwissenschaft. Von Oktober 1999 bis September 2008 war Gesine Schwan Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Anfang 2009 gehörte sie zu den Gründern der HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance, der sie bis Juni 2014 als Präsidentin vorstand.

Schon seit Beginn ihrer Arbeit als Wissenschaftlerin ist Gesine Schwan auch politisch aktiv. Sie trat 1972 in die SPD ein, vor allem unter dem Eindruck der Ostpolitik von Willy Brandt. Sie ist Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission, der sie seit 1996 und zuvor von 1977 bis 1984 angehört. Daneben arbeitet sie in zahlreichen politischen Gremien, Stiftungen und Kuratorien mit, wie etwa der Theodor-Heuss-Stiftung, dem Senat der Max-Planck-Gesellschaft oder dem Kuratorium des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB). Im November 2015 wurde Gesine Schwan zur Ko-Vorsitzenden des Nachhaltigkeitsnetzwerks SDSN Germany gewählt. Von 2005 bis 2009 war sie Koordinatorin der Bundesregierung für die Zusammenarbeit mit Polen.
Gesine Schwan erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004 den Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung und 2006 die Ehrendoktorwürde des Europäischen Hochschulinstituts Florenz. Sie ist Trägerin des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, des Ordens „Bene merito“ der Republik Polen und Großoffizier der Ehrenlegion der Republik Frankreich.

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