Rückblick der INVG auf gestrigen Warnstreik



Der Stadtverkehr von Ingolstadt war erheblich betroffen. Der regionale Busverkehr und die Bahnen ohne Beeinträchtigungen.

(ir) Am Tag nach dem von den Gewerkschaften ver.di und NahVG durchgeführten Warnstreik im ÖPNV zieht die INVG Bilanz: Im Stadtverkehr Ingolstadt und in sechs INVG-Partnergemeinden im Landkreis Eichstätt wurde das kommunale Verkehrsunternehmen SBI mit Beginn der Betriebsaufnahme ab 4:15 Uhr bis Mitternacht bestreikt. Neben dem ÖPNV-Linienverkehr wurde auch der Ingolstädter Airport-Express vom Streik erfasst.



Die privaten Busunternehmen waren nicht das Ziel der Arbeitskampfmaßnahme und konnten daher den Linienverkehr ohne Einschränkungen fortführen. Im Ergebnis konnten somit trotz Streiks zirka 35 Prozent der Fahrten im Stadtgebiet Ingolstadt erbracht werden. Der gesamte Regionalverkehr im VGI-Gebiet verlief nach regulärem Fahrplan.



Für die Fahrgäste brachte der Streik erhebliche Belastungen, da er sehr kurzfristig bekannt gegeben worden war und alle Sparten des ÖPNV, leider auch den Schulverkehr, erfasste. Im INVG-Kundencenter verdoppelte sich das Telefonaufkommen auf zirka 150 Anrufe, der Großteil der Kunden wollte über die Auswirkungen und die Dauer des Streiks informiert werden. Viele Kunden äußerten zudem Unverständnis über den Zeitpunkt des Streiks, mitten in der zweiten Welle der Covid-19 Pandemie.



INVG-Geschäftsführer Dr. Frank fasst zusammen: „Der Warnstreik belastete in erster Linie unsere Kunden und fand unter Corona-Bedingungen zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt statt. Die Tarifautonomie gilt es selbstverständlich zu wahren, im Sinne der Fahrgäste sollte aber nicht gestreikt, sondern zielgerichtet verhandelt werden. Es geht nicht nur um die Interessen der Tarifbeschäftigten, sondern auch um den Erhalt der kommunalen Leistungsfähigkeit im ÖPNV. Ein Tarifabschluss darf die Arbeitgeber nicht finanziell überfordern, ansonsten drohen Sparzwänge und Fahrpreiserhöhungen zum Nachteil aller Kunden.“