Tierheimleitung, Tierärzte, Tierschützer, Politik und Verwaltung ziehen an einem Strang.
(ir) Wie hoch die Anzahl eingesammelter, meist schwer kranker Katzen und Kitten ist, wie weit die Hotspots über das ganze Stadtgebiet verteilt sind und auch welch massive Kosten für den Steuerbürger entstehen – all das waren Themen, die am Dienstagnachmittag im Büro des Ingolstädter Umweltreferenten, Tierarzt Dr. Rupert Ebner, zur Sprache kamen. Abhilfe soll eine so genannte Katzenschutzverordnung bringen.
Diese hat der Stadtrat im Dezember 2019 auf Antrag der UDI auf den Weg gebracht und mit Finanzmitteln ausgestattet. Dass man sein Haustier mit Mikrochip kennzeichnen und registrieren lässt, sollte eigentlich Grundverständnis jedes Tierhalters sein. Doch auch die Verantwortung dafür, dass eine Freigängerkatze nicht unkontrolliert Nachkommen erzeugt, ist eine Forderung, die die Vorsitzende der Tierfreunde Ingolstadt (TRI) Angelika Meyer-Kanthak, Tierärztin Dr. Angelika de Bruyne, Tierschützerin Carmen Danhauser, und die Tierheimleitung Katja Payer flankiert von Stadträtin Dorothea Soffner (UDI) und Stadtrat Karl Ettinger (FDP), dem Vorsitzenden des Tierschutzvereins vertreten.
Das Tierheim kämpft immer wieder mit einer wahren Katzenflut, die kranken Tiere verursachen für Sandkastenkinder und-mütter erhebliche Gesundheitsrisiken und wechselnde Reviere und der große Radius der Tiere verhindern eine räumliche Begrenzung des Problems. Doch die besondere Rechtslage in Bayern macht es den Tierschützern und Finanzhütern etwas schwerer als in anderen Bundesländern, wo derartige Verordnungen seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit sind. Deshalb sind alle Akteure nun gefragt, mit einer entsprechenden Dokumentation ihre Hausaufgaben zu machen, um mit vereinten Kräften eine rechtssichere Verordnung auf die Beine zu stellen. Wer sich mit den kleinen Fundtieren, denen teilweise die Augen aus dem Kopf faulen, die Bäuche voller Würmer und Wunden voller Maden befasst, dem wird schnell klar, dass es nicht um das romantische freie Leben der Hauskatzen geht, sondern um massives Tierleid, das im Verborgenen stattfindet und zwar im ganzen Stadtgebiet verteilt. Die Diskussionsteilnehmer sind sich sicher den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, dass auch in Ingolstadt der Tierschutz dahingehend bald umgesetzt werden kann.