(ir) Am Freitag ist der Tag der Migrantinnen und Migranten, doch
Bayern zeige sich wieder von seiner unmenschlichen Seite, erklärt Eva
Bulling-Schröter (MdB) von DIE LINKE.
Und Bulling-Schröter
weiter: „Immer mehr Geflüchtete aus den Balkanstaaten müssen in die
Abschiebezentren in Bamberg und Manching bei Ingolstadt umziehen. Oft schon
jahrelang bei uns lebende Menschen werden aus ihrem gewohnten Umfeld
herausgerissen und ihre Kinder dürfen nicht mehr die Schule besuchen. Das
Kultusministerium meint dazu, da sie wahrscheinlich sowieso abgeschoben werden,
brauchen sie auch keine Integration und keinen Schulbesuch mehr. Die in
Deutschland herrschende Schulpflicht wird hier einfach so bei Seite geschoben.
So werden alle Anstrengungen der Geflüchteten, die schulischen
Leistungen der Kinder und all ihre Integrationsbemühungen zunichte gemacht. Es
ist ein Skandal, dass die Menschen, allein auf den Verdacht hin, dass sie
abgeschoben werden könnten, schon in die Abschiebezentren gebracht werden.
Genauso skandalös ist die hohe Abschiebungsrate von Roma und Sinti in die
Balkanländer, die dort einer starken Diskriminierung ausgesetzt sind. Sie werden
verfolgt, haben kein Chance auf eine Arbeit und sind völlig vom
gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt. In anderen europäischen Ländern liegen
ihre Schutzquoten weitaus höher als bei uns. Während Deutschland nicht mal 1
Prozent der Geflüchteten Asyl gewährt, prüfen andere Staaten gründlicher.
So
gewährte die Schweiz 2014 37 Prozent der Geflüchteten aus Serbien und 40 Prozent
aus dem Kosovo Asyl. In Finnland lag die Anerkennungsquote bei Geflüchteten aus
dem Kosovo ebenfalls bei 40 Prozent.“