600 Gäste verfolgen den Vortrag von Ulrike Mascher zum Thema „Altersarmut in Bayern“.
(ir) Der Andrang zur Seniorenversammlung der IG Metall Ingolstadt war groß. Vor 600 Gästen eröffnete Markus Rößler, politischer Sekretär der IG Metall Ingolstadt, die Veranstaltung und bedankte sich zu Beginn bei den Seniorinnen und Senioren, die bei schönstem Frühlingswetter den Weg ins Ingolstädter Stadttheater gefunden haben. Das schwierige Veranstaltungsthema leitete Markus Rößler mit den Problemen auf dem Wohnungsmarkt ein. „Die Renten steigen nicht in dem Maße, dass sie mit der Entwicklung der Lebenshaltungskosten Schritt halten können. Es kann nicht sein, dass wir von der IG Metall für faire Löhne kämpfen und diese dann von den steigenden Mieten aufgefressen werden.“
Ulrike Mascher macht in ihrem Vortrag deutlich, dass Altersarmut, auch im reichen Bayern, allgegenwertig ist. Ältere Frauen sind dabei in besonderem Maße davon betroffen. „Auch wenn die Renten steigen ist das Niveau, gerade bei Frauen, zu niedrig. Und das bedeutet nicht zu niedrig für eine Mittelmehrkreuzfahrt, sondern zu niedrig, um davon leben zu können,“ so Ulrike Mascher. Die Rentenpolitik betrifft nicht nur die Generation der Älteren, auch die Jüngeren haben ein großes Interesse an einer gerechten Rentenpolitik. „Das gegenseitige Ausspielen der Generationen sei ein Unding“, macht Mascher deutlich.
Bei den Themen Alters- und Frauenarmut müssen noch hohe Hürden überwunden werden, um zu einem gerechten Miteinander zwischen den Generationen und den Geschlechtern zu kommen. „Wenn wir an den richtigen Stellschrauben drehen, lassen sich die Rahmenbedingungen zur einem gerechteren System verändern“, schloss die ehemalige Staatssekretärin ihren Vortrag.
Jenseits der schweren Themen gilt die Veranstaltung aber in erster Linie der Begegnung. So konnten sich die Gäste im Anschluss an die Veranstaltung untereinander, aber auch mit der Gastrednerin austauschen.